Das „Moxy Kyoto“ öffnete im Sommer 2021 seine Türen. Der coole Marriott-Ableger steht unweit von Kyotos altehrwürdiger Burg. Das Hotel punktet mit unter der Woche sehr günstigen Zimmern, lässigem Style und allerbester Lage. Unser Review …
Die weltweit größte Hotelkette Marriott International launchte vor zehn Jahren in Mailand die neue Hotelmarke Moxy. Diese zielt mit ihren inzwischen über 160 Moxy Hotels in Asien, Europa und Nordamerika auf die Millennials. Die sieht man als stylebewusste Reisende, die es locker, cool und lässig mögen und auf das Budget achten.
Unterdessen gibt es in Tokio ein Moxy Hotel, zwei in Osaka und eines in Kyoto. Das „Moxy Kyoto“ eröffnete im Sommer 2021 und befindet sich seit Ende 2023 im Besitz von Blackstone, die dafür 58 Millionen Dollar auf den Tisch legten.
Die Lage des Moxy Kyoto? Spitze!
Während die Gäste vieler Hotels in Kyoto ihre riesigen Koffer – sehr zum Ärger der Bevölkerung übrigens – durch die öffentlichen Busse schleppen (Taxi wäre die bessere und günstige Alternative), erreicht man das „Moxy Kyoto“ entspannt in zwölf Minuten vom Hauptbahnhof Kyoto Station aus mit dem Zug.
Nijo Station wird sowohl von Zügen der JR Sanin Line wie auch von der U-Bahnlinie Tozai angesteuert. Von dort sind es 150 Meter bis zum Hotel mit dem markanten neonpinken Schriftzug an der Fassade.
Nur eine Viertelstunde zu Fuß vom „Moxy Kyoto“ wartet eine der Hauptattraktionen der Stadt, die Burg Nijo Castle. Knapp 300 Meter sind es zur überdachten Kyoto Sanjo Shopping Street mit vielen Läden und Boutiquen für jeden Bedarf.
Dort liegen auch gute und günstige Restaurants wie „Kafu“ mit wunderbarer Okinawa-Küche am Westende oder das empfehlenswerte „Gihan Ebisudou“ mit sehr guten Dumplings am Ost-Ende der Mall.
Unweit der Nijo Station und 350 Meter vom „Moxy Kyoto“ liegt der riesige, sehr gut sortierte Supermarkt „Co-op Nijo Station“. Zum sehenswerten Kinkaku-ji Tempel sind es mit dem City Bus 204 rund 20 Minuten.
Zimmer-Check im Moxy Kyoto
Die 158 Zimmer des „Moxy Kyoto“ unterteilen sich in die Kategorien Ume und Sakura. Sie haben 17 beziehungsweise 19 Quadratmeter, was für japanische Verhältnisse fast schon üppig ist. In der Kategorie Ume gibt es auch barrierefreie Zimmer, die aber keine Roll-in-Duschen haben.
Wahlweise gibt es die Zimmer beider Kategorien mit sehr bequemen Queensize-Betten oder getrennten, breiten Twinbeds. Das Bad mit modernem Washlet-WC und kräftigen Regenduschen ist im retro-rustikalen Stiel gefliest.
Kleiner Klapptisch an der Wand, USB-Buchsen, Kühlschrank sowie eine Kaffee-/Tee-Station mit Wasserkocher sowie kostenloses Mineralwasser jeden Tag komplettieren das Angebot.
Geht es in der Lobby des „Moxy Kyoto“ bunt, verspielt und auf positive Weise wild zu, sind die Zimmer wieder japanisch reduziert. Garderobenstifte auf fast der gesamten Länge der Wand ersetzen den Schrank beziehungsweise das nunmehr in vielen neuen Hotels zu beobachtende offene Garderobenregal.
Man sollte mit Rücksicht auf das Housekeeping gut überlegen, welche Stücke man aus dem Koffer zieht und zwischen Fenster und Zimmertür an der Wand drapiert …
Wer in Kyoto nichts Besseres zu tun weiß und keine Lust auf einen Drink in der 24/7 geöffneten Lobby Bar hat, freut sich über den 50-Zoll-Screen an der Wand.
Die Gäste im Moxy Kyoto?
Zur Zeit unseres Besuchs kamen (wie auch sonst, so PR-Dame Miho Tsude) Dreiviertel aus den USA und Großbritannien. Der Rest verteilt sich auf Europa, Indien, China und ein paar verlorene Japaner. Die allerdings werden spätestens beim Frühstück staunen…
Frühstück im Moxy Kyoto? Eher 🙁
Entgegen vieler positiver Erwähnungen auf den einschlägigen Bewertungsportalen ist das Frühstück im „Moxy Kyoto“ eine klare Enttäuschung. Wer seinen Tag in Japan gern in Ruhe und mit dem Genuss der üblichen japanischen Frühstücksvielfalt beginnt, sieht sich enttäuscht.
Es geht sehr eng zu, da sich alles um den Tresen der Bar und einen viel zu kleinen Esstisch abspielt. Es ist laut, nicht zuletzt, weil viele der anwesenden US-Amerikaner ausgesprochene Laut-Sprecher sind, die die akustische Oberhoheit im Raum haben. Dazu kommt ein Gedränge und Gekämpfe um Plätze vor dem Fenster oder an der Bar mit „Platzreservierungskarten“.
Für 12 Euro gibt es eine Art Continental Breakfast mit Cereals, Rührei von dubioser Textur, Würsten und ein paar japanischen Alibi-Offerten wie Algensalat und Reis, aber nicht mal vernünftige Miso-Suppe.
Offenbar geht diese kulinarische Selbstbeschränkung auf den vielfachen und dezidierten Wunsch vieler US-Gäste zurück, wie PR-Managerin Miho Tsude andeutet. Anfangs habe der Schwerpunkt auf japanischem Frühstück gelegen.
Die Preise im Moxy Kyoto? Sehr 🙂
Wochentags und off-season bekommt man das Zimmer im „Moxy Kyoto“ ab 72 Euro (12.000 Yen), an Wochenenden werden 180 Euro fällig. Direktbuchung garantiert fast immer die besten Preise.
Für wen die richtige Wahl?
Reisende, die ein günstiges Hotel mit jungem, modernen Design und verspieltem Grundrauschen suchen, das verkehrstechnisch gut liegt – und die weniger Wert auf ein gutes (japanisches) Frühstück legen, liegen mit dem „Moxy Kyoto“ goldrichtig.
Stimmung und Atmosphäre im Moxy Kyoto?
Das gesamte Personal ist fast ebenso lässig wie die Leute, die in der hippen Lounge ihre Laptops bearbeiten oder an der Bar ihre Cocktails schlürfen.
Buchung und weiteres Infos zum Hotel auf dessen Website marriott.com
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