Seattle ist eine der faszinierendsten Städte der USA. Die Heimat von Jimi Hendrix und Kurt Cobain lockt mit einer kreativen Kunst- und Musikszene, Street-Art und coolen Neighbourhoods
Seattle liegt malerisch zwischen dem Pazifik und von Gletschern bedeckten Bergen im äußersten Nordwesten der USA. Die in Anspielung auf das viele Grün auch „Emerald City“ genannte Stadt an der Meerenge Puget Sound ist die Heimat von Starbucks, Microsoft, Boeing und Amazon. Und Seattle ist sehr kunstsinnig: Nirgendwo in den USA ist die Dichte an Kunstgalerien, Kunstmuseen und Kunstunternehmen höher, so die Non-Profit-Organisation Americans for the Arts.
Wir stellen euch in dieser Bucketlist „Seattle Sehenswürdigkeiten“ Orte und Aktivitäten vor, die nicht nur für Musik- und Street-Art-Fans spannend und atttraktiv sind.
Auch jenseits von Legenden wie Jimi Hendrix und Kurt Cobain und bekannten Institutionen wie dem Seattle Art Museum und dem Museum of Pop Culture (MoPOP) präsentiert sich Seattle abwechslungsreich.
Seattle Sehenswürdigkeiten Tipp #1: Georgetown beflügelt mit Kunst
Seattle ist enorm facettenreich, das zeigt sich bei einem Bummel durch seine Stadtteile. Drei legen wir Kunstfreunden besonders ans Herz. Ein großes Stück Geschichte wartet auf die Besucher von Georgetown. Sehenswert sind neben der 1999 geschlossenen Rainier Brewery mit dem roten Neon-„R“ und ihrer historischen Ziegelarchitektur viele kleine und unabhängige Kunstgalerien wie „Studio E“, „Equinox Studios“ oder „Koplin del Rio“ sowie coole Vintage-Shops.
Unser Tipp: Der jeden zweiten Samstag im Monat stattfindende Georgetown Art Attack Art Walk gewährt spannende Einblicke in die lokale Kunstszene, unter anderem werden auch Gallerien wie die oben erwähnten „Equinox Studios“ angesteuert.
Fans der Luftfahrt zieht es ins „Museum of Flight“ mit ausgestellten Mondlandefähren und historischen Flugzeugen von Boeing, Antonov, de Havilland und anderen sowie einer Concorde.
Seattle Sehenswürdigkeiten Tipp #2: Fremont Troll. Kunst und Skyline-Blick
Eigenwillig und kreativ zeigt sich Seattles Stadtteil Fremont, rund zehn Minuten von Downtown und teilweise am Wasser gelegen. Symbol der dortigen Kunstszene ist der sogenannte Fremont Troll. Das ist eine Skulptur in der Gestalt eines Trolls unter der George Washington Memorial Bridge, die einen echten VW Käfer zu zerdrücken scheint.
Jeden 31. Oktober feiern die Bewohner eine Trollaween-Party zu Ehren der Betonskulptur, unter anderem mit einem Umzug zu weiteren kuriosen Seattle Sehenswürdigkeiten.
Zu den bekannten Seattle Sehenswürdigkeiten in Fremont zählt der Gas Works Park. Dort wurde rund um die sorgsam gepflegten Industrieruinen der früheren Kohlevergasungsanlage, die 1956 den Betrieb einstellte, ein großer Park mit Kite Hill angelegt. Der Blick von dort über den Lake Union auf die Skyline von Seattle ist besonders schön, tagsüber wie nachts.
Seattle Sehenswürdigkeiten Tipp #3: Capitol Hill? Hip und regenbogenbunt
Diese Neighbourhood im Herzen von Seattle ist bekannt für ihre kulturelle Vielfalt und den progressiven Charakter. Neben dem historischen Paramount-Theater mit 2.800 Sitzplätzen sind dort viele unabhängige Theater und Galerien aktiv. In den zahlreichen Bars und Cafés finden häufig Live-Musikveranstaltungen statt.
Im Juni trifft sich die LGBTQ+ Community zur Pride-Parade mit über 350.000 Feiernden. Für Kulturinteressierte ist das Seattle Asian Art Museum (SAAM) in einem Art-Déco-Bau im Volunteer Park eine spannende Option.
Seattle Sehenswürdigkeiten Tipp #4: Chihuly Garden & Glass Museum
Wer in Seattle Sehenswürdigkeiten von Rang sucht, der sollte auch das Chihuly Garden & Glass Museum besuchen. Dieses Museum zu Füßen von Seattles Wahrzeichen, der Space Needle, zeigt in acht Galerien, einem Glashaus und einem üppigen Garten die farbenprächtigen Glaskunstinstallationen des Künstlers Dale Chihuly.
Dem Werkstoff Glas ist auch der Event Refract: The Seattle Glass Experience gewidmet. Er wurde vom Museum und einer Künstlervereinigung ins Leben gerufen. Bei Ausstellungen, Kunstpartys, Live-Demos und offenen Werkstätten steht bei diesem Festival im Herbst der Werkstoff Glas im Vordergrund.
Laut einer Studie der Glass Art Society leben im US-Bundesstaat Washington mehr als 700 Glaskünstler, vom aufstrebenden Nachwuchskünstler bis hin zum erfahrenen Glasmachermeister.
Die Region um Seattle gilt als eines der weltweit führenden Zentren für Glaskunst. So ist es nicht verwunderlich, dass das Thema auch andernorts das Bild prägt: Die Pilchuck Glass School im Viertel Pioneer Square stellt die schönsten Werke aus, im Museum of Glass in Tacoma oder dem Seattle Glassblowing Studio in Belltown können Besucher den Künstlern bei der Arbeit zuschauen. Das Pratt Fine Arts Center bietet spannende und lehrreiche Workshops zum Thema an.
Seattle Sehenswürdigkeiten Tipp #5: Indigene Coast Salish Art
Eine weitere wichtige und einzigartige Kunstrichtung ist in und um Seattle präsent, wenn auch deutlich weniger bekannt: Coast Salish Art, die Kunst der „First Nations“ im Westen Washingtons und im Südwesten von British Columbia. Der Name kommt von Coast Salish, der Sprache der indigenen Bevölkerung an der Pazifikküste Nordamerikas.
Traditionell umfasst die Coast Salish Art vor allem Gebrauchsgegenstände. Aber auch Totempfähle und spektakuläre Masken sind wichtige Bestandteile. Weitere Punkte auf unserer Bucketlist „Seattle Sehenswürdigkeiten“ für alle, die an indigener Kunst interessiert sind: Das Suquamish Museum, erreichbar mit der Bainbridge-Fähre, wird von Natives geführt. Auch im Hibulb Cultural Center in Tulalip, etwas nördlich von Seattle, sowie im Burke Museum of Natural History and Culture sind viele historische Objekte der Coast Salish zu sehen.
Seattle Sehenswürdigkeiten Tipp #6: Street-Art-Tour zu den schönsten Murals
Die zur Weltausstellung 1962 errichtete und 185 Meter hohe Space Needle ist das meistfotografierte Motiv von Seattle. Und ein Besuch ist Pflicht, denn die Aussicht von der Plattform mit ihrem rotierenden Glasboden ist kaum zu toppen.
Aber in Seattle gibt es auch in weniger luftiger Höhe großartige bunte Eye-Catcher. Die Rede ist von Street-Art in Form großer Murals, die auf unserer Bucketlist „Seattle Sehenswürdigkeiten“ ganz weit oben steht.
South Downtown, der industriell geprägte Süden Seattles, zählt die meisten Street-Art-Kunstwerke. 60 Künstler haben sich auf 32 Wänden entlang des drei Kilometer langen sogenannten SODO Track ausgetobt.
Henry Murals ist ein wichtiger Name in der Szene: Der lokale Künstler, der eigentlich Ryan Henry Ward heißt, zeichnet für 500 Wandkunstwerke allein in Seattle verantwortlich.
Die Organisation Urban Artworks hat sich der Förderung des Nachwuchses verschrieben und ermutigt junge Talente dazu, in Seattle Kunst im öffentlichen Raum zu schaffen.
Wer Locals nach ihrem Lieblings-Mural fragt, der landet vielleicht zwischen Occidental und Pioneer Square, wo viele kleinere und größere Murals zu sehen sind. Oder in Beacon Hill, wo etwa Will Schloughs Mural „Starting the Garden“ ein junges Mädchen zeigt, das Ingwer pflanzt, ein Symbol für Neuanfang und eine positive Zukunft.
Auch die Fassade des Cinerama in Belltown, eines Kinos aus dem Jahr 1963, das seit 2014 vom renommierten Seattle International Film Festival als SIFF Cinema Downtown betrieben wird, schmückt eine Science-Fiction-Szene.
Seattles Kunstszene ist ein Abbild seiner Einwohner. Zu jedem traditionellen Kunstwerk findet sich ein modernes Gegenstück. Mal ist die Botschaft ernst, mal bringt sie den Betrachter zum Lachen.
Seattle Sehenswürdigkeiten Tipp #7: Tour mit Grunge & Rock’n‘ Roll
Die schrillen Gitarrenklänge von Bands wie Nirvana, Pearl Jam oder Soundgarden haben eins gemeinsam: Sie stehen für eine US-Metropole, in der eine ganze Musikbewegung ihren Anfang nahm. Vor mehr als 30 Jahren wurde in Seattle der Grunge geboren, anfangs noch etwas zaghaft aber spätestens 1991 mit dem Nirvana-Album „Nevermind“ war die Grunge-Welle nicht mehr zu brechen.
Jahre nach Songs wie „Smells Like Teen Spirit“ und dem Tod von Nirvana-Frontsäger Kurt Cobain hat sich viel verändert. Eines ist jedoch geblieben: Seattles überaus lebendige Musikszene. Die Liste von Locations mit Live-Auftritten ist endlos.
Wem das nicht genügt, der schließt sich einer der Musiktouren an. Die Grunge Redux Walking Tour mit dem in Seattle geborenen Schriftsteller Eric Magnuson führt zu den bedeutendsten Schauplätzen der Vergangenheit und Gegenwart.
Auf der London Bridge Studio Tour erlebt man Orte, an denen einige der berühmtesten Alben der Musikgeschichte Seattles aufgenommen wurden: TEN von Pearl Jam, Jar of Flies von Alice in Chain, Louder than Love von Soundgarden oder Temple of the Dog.
Ein Besuch der vielen Bars und Cafés mit Musikbezug wie „Tractor Tavern“ in Downtown, „Life on Mars“, „Linda’s Tavern“ oder „Cyclops Café + Lounge“ gehört auf die Bucketlist.
Das gilt auch für einen Besuch von Easy Street Records in West Seattle, laut „Rolling Stone Magazin“ der beste Plattenladen der USA. Sonic Boom, Jive Time, Georgetown Records, Silver Platters oder Royal Records sind weitere einzigartige Seattle-Tipps für Liebhaber von Musik auf Vinyl.
Seattle Sehenswürdigkeiten Tipp #8: MoPOP Museum of Pop Culture
Star-Architekt Frank Gehry hat zu Ehren des in Seattle geborenen Jimi Hendrix sowie des Rock ’n’ Roll ein auffallendes Gebäude entworfen, an dem in Seattle kein Weg vorbeiführt: Das Museum of Pop Culture, kurz MoPOP, zeigt das ganze Jahr über Kultobjekte und Ausstellungen rund um die berühmtesten Persönlichkeiten aus Musik, Literatur, Film und Fernsehen.
Im modernen Musikstudio von Sound Lab lässt sich mit Schlagzeug, Gitarren, Keyboard und der eigenen Stimme selbst ein Song aufnehmen. Und der Bau an sich ist nicht nur für Architekturfans eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges.
Seattle Sehenswürdigkeiten Tipp #9: Seattle Museum Month
Save the Date: So dynamisch sich Seattle zeigt, so zahlreich sind die Möglichkeiten, Kunst, Kultur und Musik gebührend zu feiern. Während des Seattle Museum Month jeden Februar gibt es für die Gäste von über 65 Hotels in Downtown Seattle 50 Prozent Preisnachlass auf den Eintrittspreis von rund 40 Kunst- und Kultureinrichtungen wie dem Frye Art Museum, dem Seattle Asian Art Museum oder der Henry Art Galley.
Seattle Sehenswürdigkeiten Tipp #10: Block Party oder Bumbershoot?
Die Capitol Hill Block Party macht aus dem Stadtteil Capitol Hill ein großes Musik- und Straßenfest. Drei Tage lang feiern die Menschen im Juli die lokale Musik und deren Künstler. Internationaler zeigt sich das Bumbershoot: Das jährlich stattfindende Musik- und Kunstfestival ist das größte seiner Art in den Vereinigten Staaten: Im Seattle Center, das ursprünglich für die Weltausstellung 1962 gebaut wurde, wird am Labor-Day-Wochenende (2024 am 31. August und 1. September) groß aufgefahren.
Im November verwandelt eine breite Palette von Künstlern die Stadt am Puget Sound in eine riesige Bühne. Dann steht Cloudbreak an, ein Livemusik-Event, das ganz Seattle in seinen Bann zieht.
Weitere Informationen zu Seattle sowie weiteren Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten findet ihr auf visitseattle.org
Copyright-Hinweis großes Streetart-Bild ganz oben © Taylor Vick auf Unsplash