Du planst einen Roadtrip durch Japan? Wir verraten dir alles Wichtige über Mietwagen in Japan. Preise, Anbieter, Maut, Verkehrsregeln und Tipps
So gut, dicht und zuverlässig das Bahnnetz in Japan auch ist: Wer größere, abseitige Strecken auf dem Land fahren oder verstecktere Ziele erreichen will, stößt mit Bahn und Bus irgendwann an seine Grenzen.
Das Busnetz ist auf dem Land nicht allzu dicht geknüpft, dann wird ein Mietwagen in Japan zur denkbar besten Option.

Während der Linksverkehr im Rechtslenker in großen Städten wie Tokio, Osaka oder Fukuoka für Europäer anfangs eine Art Nervenprobe ist, machen das gemächliche Tempo auf dem Land, die rücksichtsvolle Fahrweise der Japaner sowie gepflegte Straßen und eine meist gute bis sehr gute Beschilderung auch auf Englisch das Autofahren außerhalb großer Städte recht entspannt. Rasen und dummes Überholen habe ich nie erlebt, Hupen und Drängeln auch nicht. Das Reisen mit Mietwagen in Japan klingt wilder, als es ist.
Mietwagen in Japan: Kosten und Anbieter
Alle seriösen großen Autoverleiher wie Toyota Rent a Car, Nissan Rent-a-car oder der Sixt-Partner Orix haben auch in der untersten Kategorie Automatik-Fahrzeuge mit Navigation und Klimaanlage im Angebot. Zwei Punkte, die entspannteres Fahren ermöglichen.
Wie es in Japan zu erwarten ist, sind die Fahrzeuge blitzblank und perfekt gewartet. Und die Übergabe nebst Abnahme verläuft freundlich.

Beruhigend: Auch die kleinsten Schrammen und Kratzer werden bei der Abholung akribisch dokumentiert und bei der Rückgabe gegengecheckt. Da muss keine nachträgliche Abzocke befürchtet werden, wie sie in Europa immer wieder vorkommt.
Mit welchen Kosten für Mietwagen muss ich in Japan rechnen?
- Die Preise beginnen bei 40 Euro pro Tag.
- Sie enthalten dann auch alle Kilometer, den kompletten Selbstbeteiligungs-Ausschluss bei Voll- und Teilkasko, Diebstahlschutz sowie einen Zweitfahrer.
- Dafür bekommt man beispielsweise einen geräumigen, aber sparsamen Honda Fit Hybrid (bei uns als Honda Jazz bekannt), der mit sparsamen 4 Litern auf 100 Kilometern auskommt.
- HEV-Vollhybride laden sich über die Leistung des Verbrennungsmotors und Rekuperation auf, kein Laden über Kabel nötig.

Fallen für Selbstfahrer in Japan Mautgebühren an?
Ja, und das kann durchaus ins Geld gehen. Deshalb bei Übernahme des Fahrzeugs unbedingt eine ETC Collect Card (ETC) kaufen, die ins Kartenlesegerät eingeschoben wird.
Diese wird dann mit einem Guthaben beim regionalen Expressway Pass, wie etwa dem KEP Kyushu Expressway Pass, dem Tohoku Expressway Pass oder dem Central Nippon Expressway Pass aufgeladen.
- Der Kyushu Expressway Pass für sieben Tage kostet 17.200 Yen (rund 100 Euro).
- Expressway-Pässe sind ein einfaches und komfortables Flatrate-Angebot für ausländische Touristen und erleichtert das Reisen enorm.

Wie funktioniert das Mautsystem in Japan?
- Es gibt an den Mautstellen immer Sonderspuren mit großer lila ETC-Markierung. Man fährt mit 20 Stundenkilometern ein und die Schranke öffnet sich.
- Wichtig: Immer mehr Ausfahrten nehmen kein Bargeld mehr. Auf dem Schild steht dann „ETC only”
- Ohne Expressway Pass muss die ETC-Karte mit einer Kreditkarte verknüpft werden, was etwas kompliziert werden kann.
- ETC und Expressway Pass sind ohne Reservierung bei der Übernahme des Mietwagens erhältlich.

Lohnt sich der Kauf eines Expressway Pass?
Ein Preisbeispiel: Für die 300 Kilometer lange Strecke von Fukuoka im Norden von Kyushu bis zum südlich gelegenen Kagoshima fallen oneway 6.500 Yen, rund 37 Euro, an. Da fährt man mit dem Expressway Pass, der 14 Euro pro Tag kostet, deutlich besser.
Gibt es eine Alternative zum Auto-Navi?
Die Zielangabe im Navi war bei meinem Mietwagen ein Desaster: Bei englischer Einstellung bleiben wichtige Teile des Eingabe-Menüs auf Japanisch, da kommt man einfach nicht weiter. Toyota habe, so erzählt man mir vor Ort, eine bessere Navigationstechnik an Bord. Oft werden in Japan Ziele übrigens über die Telefonnummer festgelegt, da es mit den exakten Adressen mitunter so eine Sache ist.
Mein Tipp für die entspannte Navigation mit dem Mietwagen in Japan: Eine eSIM mit einem dicken Datenpaket etwa von Airalo installieren (10 GB für 15 Euro), eine vernünftige Handyhalterung kaufen und dann entspannt mit Google Maps auf dem eigenen Handy navigieren. Das klappt ausnahmslos ohne jedes Problem, auch in verzwickten Momenten mit vielen Spuren.
Schief lief es bei mir immer nur dann, wenn ich mich auf mein Bauchgefühl verlassen habe. In der Regel ist aber auch die sehr gute Beschilderung vor Ort ausreichend.

Unterwegs mit dem Mietwagen in Japan: Welche Regeln gelten?
- Fußgänger haben in Japan immer Vorrang.
- An Kreuzungen haben links abbiegende Fahrzeuge Vorfahrt!
- Wenn es kein Schild mit Geschwindigkeitsbegrenzung gibt, gelten innerorts 50 Stundenkilometerund auf Landstraßen in der Regel Stundenkilometer, manchmal auch 60.
- Auf den mit unseren Autobahnen und Schnellstraßen vergleichbaren „Expressways” gilt, wenn nicht anders beschildert, Tempo 100
- Nicht selten findet man auf dem Land bzw. in den Bergen auch einspurige Straßen mit Ausweichbuchten.
- Tempolimit unbedingt beachten, die Polizeit ahndet Verstöße recht streng.
- 30 bis 35 Stundenkilometer zu schnell kosten 150 Euro Bußgeld.
- Wer am Stoppschild nicht hält, ist mit 42 Euro dabei, wer falsch parkt, wird 60 Euro los.
- Ein links vor rechts gibt es nicht, die breiteren Straßen haben Vorrang
- Stoppen muss man vor Zebrastreifen und Stoppschild (rotes Schild auf der Spitze und dem Schriftzug 止まれ).
- Keine Pflicht, aber Usus, ist, dass man rückwärts einparkt.

Wie ist es in Japan mit Alkohol am Steuer?
- Alkohol am Steuer ist in Japan streng verboten.
- Die Polizei geht in dieser Angelegenheit sehr rigide vor. Bei Verstößen drohen empfindliche Geld- und sogar Freiheitsstrafen.
- Auch Mitfahrer können strafrechtlich verfolgt werden, wie Barkeeper oder Wirte auch, die dem Fahrer Alkohol ausgeschenkt haben.
- Das Limit? Eine Atemalkohol-Konzentration von 0,15 mg/l, also rund 0,3 Promille Blutalkoholkonzentration (BAK).
- Achtung bei feuchtfröhlichen Abenden in der Karaoke-Bar: Der Alkoholabbau beträgt rund 0,1 Promille pro Stunde.
- Musterrechnung: Wer drei Bier à 0,5 Liter trinkt, geht um 24 Uhr mit knapp 1 Promille ins Bett und hat beim Einsteigen ins Auto um 6 Uhr immer noch 0,3 Promille, was bei einer Kontrolle dumm ausgehen wird

Parken mit dem Mietwagen in Japan. Was muss man wissen?
Kleine SB-Parkplätze (koin pākingu) sind weit verbreitet. Sie parken Ihr Auto und eine Schranke wird unter Ihrem Auto hochgefahren, um zu verhindern, dass man ohne zu bezahlen wegfährt. Auto sorgfältig parken. Bezahlt wird bei Rückkehr am Automaten.

Was sind wichtige Vokabeln für Selbstfahrer in Japan?
- Interchange (IC) bedeutet Autobahnauffahrten und -ausfahrten.
- Autobahnkreuze sind hier Junctions (JCT).
- Rastplätze werden als Parking Areas (PA) bezeichnet. Sie bieten WC und Verkaufsautomaten
- Service Areas (SA) sind große Rastplätze mit Shop, Tankstelle und Restaurants sind.

Welche Papiere benötige ich für das Anmieten eines Mietwagens?
Deutsche und Österreicher bekommen mit dem Internationalen Führerschein keinen Mietwagen in Japan ausgehändigt. Sie müssen den nationalen Führerschein und eine zertifizierte Übersetzung etwa vom ADAC vorlegen, der kostet 65 Euro.
Für Eilige: FAQ Mietwagen in Japan
Was kostet ein Mietwagen in Japan?
👉 Ab 40 € pro Tag inkl. Vollkasko, unbegrenzte Kilometer und oft Zweitfahrer.
Braucht man in Japan einen internationalen Führerschein?
👉 Nein – erforderlich sind der nationale Führerschein und eine zertifizierte Übersetzung.
Fallen für Fahrten im Mietwagen in Japan Mautgebühren an?
👉 Ja. Am besten eine ETC-Karte + Expressway Pass nutzen, um Kosten zu sparen.
👉 Ist Autofahren mit Mietwagen in Japan gefährlich?
Nein, auf dem Land ist es entspannt. In Städten erfordert der Linksverkehr Eingewöhnung.
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