Das erste Mal in Hongkong? Hier kommen 10 Empfehlungen von Streetfood bis Fine Dining, von Brachial-Architektur bis zur Foodie-Tour
#1 Kerry Hotel: Style, Platz, Premium-Panorama
Das im April 2017 eröffnete Haus von Shangri-La ist unsere erste Wahl. Sehr große Zimmer. Dank raumhoher Fenster auf voller Breite bieten diese einen beeindruckenden Blick auf die Skyline von Hongkong Island und Victoria Harbour. Schickes, reduziertes Design ohne Heckmeck und gute Anbindung an die U-Bahn.
Am besten einen der 52 Quadratmeter großen Premier Sea View Rooms buchen, kostet mit Frühstück ab 265 Euro. Tipp: Abends zur Symphony of Lights einen Tisch auf der Terrasse des „Red Sugar“ reservieren und zum bunten Lichterspiel einen Cocktail genießen.
shangri-la.com/hongkong/kerry/
#2 The Peak: Gipfelstunde und Hochhäuser
Die Nummer eins unter den Sehenswürdigkeiten in Hongkong! Selbstverständlich ist auf der Aussichtsplattform des Peak Tower auf 428 Meter Höhe wie auf dem 3,5 Kilometer langen Rundweg Circle Loop und in der antiquierten Standseilbahn The Peak Tram aus dem Jahr 1888 immer sehr viel los. Aber das muss man gesehen haben und daher gilt es: Brav in der langen Schlange stehen und die Menschenmassen in Kauf nehmen.
Vom Peak aus blickt man dem Meer von Hochhäusern auf Hongkong Island und Kowloon aufs Dach. In der Nachbarschaft unter dem Peak und in höheren Hanglagen befinden sich die Luxuswohnungen der Superreichen, für die schon mal Quadratmeterpreise von über 80.000 Euro fällig werden.
#3 Star Ferry: Nostalgisch übers Wasser
Zwar verbinden Tunnel und U-Bahnen unter dem Victoria Harbour die Stadtteile Tsim Sha Tsui auf Kowloon und Central respektive Wan Chai auf Hongkong Island. Die mit Abstand schönste Art, das andere Ufer zu erreichen, ist aber eine Fahrt mit den zwölf teilweise aus den 1950ern stammenden nostalgischen Schiffen der „Star Ferry“, die zu den populärstenSehenswürdigkeiten in Hongkong zählen.
starferry.com.hk
#4 Sham Shui Po: Toughes Flair und Street food
Sham Shui Po ist eines der ältesten, am dichtesten besiedelten und ursprünglichsten Stadtviertel Hongkongs. Es ist geprägt von Tausenden kleiner Läden für Textilbedarf, Werkzeuge, Kleidung, Elektronika, Spielzeug und Küchengeräte sowie für Lebensmittel und Delikatessen – dazu viel Streetfood und Garküchen. Hier taucht man tief in die authentische, aber auch harte Welt von „Hongkong’s yesteryears“ ein.
Die charmant und kundig geführte Sham Shui Po Foodie Tour bietet interessante Einblicke und macht kulinarische Legenden der Stadt erlebbar. Das Programm? Typisches Hongkonger Frühstück mit Silk Stocking Milk Tea und einem fluffigen Pineapple Bun. Der enthält keine Spur von Ananas, der Name spielt auf die Oberfläche an. Das Oberteil ist aus Mürbteig, das Unterteil aus süßem Brotteig. Besonders gut sind diese Buns laut Guide Yammay im „Kowloon Restaurant“ (282 Yu Chau Street).
Später gibt es Rice Rolls mit würziger Soße im stadtbekannten und vom „Guide Michelin“ empfohlenen „Hop Yik Tai“ in der Kweilin Street Nummer 121. Hochgerühmt sind die Kreationen aus feinstem Tofu der „A1 Tofu Company“ ein paar Häuser weiter. Favorit: das Tofu-Dessert „Dau Fu Fa“ mit Ingwersirup und Rohrzucker.
Ein Klassiker beglückt im „Yuen Fong Dumplings“ (104 Fuk Wa Street): Kohl-Schweinefleisch-Dim-Sum und Wasserkresse-Schweinefleisch-Dim-Sum „Gao Zi“. Nach etwas Süßem vom „Eight Angels Cake Shop“ in der 197 Nam Cheong Street bilden die Bamboo Noodles mit Shrimps von „Lau Sum Kee Noodle“ (80 Fuk Wing Street) den krönenden Abschluss des dreistündigen Spaziergangs, der pro Kopf 75 Euro inklusive aller Degustationsgerichte kostet.
hongkongfoodietours.com
#5 Sky100: Höhen-Rausch gefällig?
Rasend schnelle Aufzüge katapultieren die Besucher hinauf zum Observation Deck Sky100 im 100. Stock des ICC. Beeindruckend ist der Rundumblick über Hongkong, die vorgelagerten Inseln und das Meer. Es geht sogar noch 18 Etagen höher: Wer zum Sunset im „Ozone“ des „Ritz-Carlton“, der höchsten Rooftop Bar der Welt, einen Platz reserviert, genießt einen erhabenen Blick zu Champagner (Flasche ab 130 Euro).
sky100.com.hk/en
#6 Ding-Ding : Entdeckung der Langsamkeit
Die kurioseste Sehenswürdigkeit in Hongkong! Alle 250 Meter stoppt die Doppeldecker-Straßenbahn an einer Haltestelle. Entsprechend gering ist der Stundenschnitt. Eilige nehmen besser eines der günstigen Taxis. Wer aber Zeit und Lust auf Sightseeing im Sitzen hat, ist hier genau richtig.
Von Kennedy Town im Westen bis Shau Kei Wan im Osten sind es knapp 13 Kilometer – und damit 50 Stopps, an denen sich Fahrgäste hinten in die Tram drängen und vorne versuchen, noch rechtzeitig vor Abfahrt aus dem Wagen zu kommen. Die Tram wurde 1904 gegründet, Doppeldecker sind seit 105 Jahren unterwegs.
hktramways.com
#7 Hongkong Old Town Central – Street Art und Shabby Chic
Hipstertauglicher Bezirk, nicht nur SoHo = South of Hollywood Road. Kein Wunder, dass Heerscharen von Hongkong-Besuchern und Expats durch die Straßen ziehen, vor Coffee Shops und kleinen, feinen Kneipen sitzen. Lustige Läden, unzählige Galerien und Boutiquen sowie Dutzende sehenswerter Murals machen den Reiz von Old Town Central aus.
Hier ein Vorschlag für einen Rundgang, der einige der wichtigsten Murals und Sehenswürdigkeiten erschließt: Start bei der Tram-Station Western Market Terminus, durch Morrisson Street und Queens Road zur Possession Street und links ab in die Hollywood Road. Vorbei an Graffiti des Koreaners Xeva und des Franzosen Hopare in der Tank Lane und einem neuen Werk des Japaners ONQ in der Shin Hing Street.
In den Seitengassen gibt es eine Menge anderer Murals zu sehen, teils offizielle, teils illegale Werke. Weiter zum bekannten Man Mo Temple und bis zur Ecke Hollywood Road/Graham Street mit einem großen Townhouse Mural des Hongkonger Sprayers Alex Croft.
Von hier sind es nur ein paar Schritte zur „Tai Cheong Bakery“ und zur längsten Rolltreppe der Welt, dem 800 Meter langen Midlevel Escalator. Wer noch mehr Murals sehen möchte, der fährt nach Sheung Wan und Sai Ying Pun. wanderlustwalkshongkong.comDie Egg Tarts
#8 Quarry Bay Monster Buildings: Kopf in’ Nacken!
Betondschungel vom Allerfeinsten, bekannt aus dem Film „Transformers: Age of Extinction“! Die fünf riesigen, Anfang der 1960er in U-Form errichteten und auf je 18 Stockwerken extrem dicht bewohnten Wohnkomplexe Oceanic Mansion, Montane Mansion, Fok Cheung Building, Yick Cheung Building und Yick Fat Building sind eine Blickwinkel-Challenge für Massen von Instagrammern – und der Beton gewordene Wahnsinn. MTR-Station Quarry Bay Station, Exit A.
#9 Aqua Luna Cruise: Symphony of Lights ganz nah
Knallrote Segel sind das Erkennungszeichen dieser Cruise-Dschunke, die im Victoria Harbour hin und her schippert. Legt um 19.30 Uhr ab, dreht pünktlich zum Start der zehnminütigen „Symphony of the Lights“ bei und startet den passenden Soundtrack.
Blinkende, flimmernde Hochhausfassaden, Laser-Show und animierte Fassaden – ein sehenswertes Spektakel, das von Land und ohne fetten Sound nur halb so schön ist. Einstündige Fahrt ab dem Tsim Sha Tsui Public Pier mit einem Drink knapp 30 Euro. Show jeden Abend ab 20 Uhr.
aqualuna.com.hk/experience
#10 „Fu Rong“: Scharfe Chengdu-Cuisine
Mit raffinierten Wein- und Sake-Pairings erfreut die scharfe Sichuan-Küche des vor nicht langer Zeit eröffneten Restaurants „Fu Rong“ im Ocean Terminal. Tollen Blick auf die Skyline gibt es on top. Ein Traum war mein achtgängiges Menü „Experience Cheng Du“ (60 Euro). Es gab unter anderem knackig-frische Chongzhou-Gemüserollen an Wasabi-Kaviar, schön fetten Schweinebauch mit Knoblauchmarmelade und Gurken.
Weiter ging es mit dem Sichuaner Traditionsgericht Hühner-Consomée mit Yam und Hühnchen, Kunga Bao Shrimps mit Chili und Cashews, sautierten Sweet Beans, die an Seidentofu erinnern, Wagyu Beef mit Sichuan-Pfeffer-Soße und Red Rice Porridge sowie als Dessert die butterzarte, sehr überraschende Shredded Winter Melon.
Das „Fu Rong“ gehört zu einer in der Volksrepublik ziemlich erfolgreichen Gastrokette, die sich der scharfen (!), aromatischen Sichuan-Küche verschrieben hat. In der Harbour City warten zudem mit Michelin-Sternen gekrönte Adressen: „Épure“, „Sushi Tokami“ und „Yé Shanghai“.
harbourcity.com.hk/en/restaurant/fu-rong/
Wie wäre es mit Sternekoch Johann Lafer durch Singapur zu ziehen? Oder vielleicht eine Reise nach Tokio?
Hongkong
INFO HONGKONG
Anreise
Mit Swiss ab Frankfurt via Zürich, mit Turkish Airlines via Istanbul, Economy ab 525 Euro. swiss.com
Günstig herumkommen
Metro, Bus und Tram fahren mit hoher Frequenz und sind in Hongkong spottbillig. Etwa 16 Euro kostet die wiederaufladbare Octopus Card. Damit kommt man locker fünf Tage durch die Stadt – und kann auch in Convenience Stores einkaufen
Beste Reisezeit für Hongkong
Von Juni bis Ende Oktober ist es in Hongkong sehr heiß und extrem schwül, zudem drohen Taifune. Von Oktober bis Ende Dezember ist es zuverlässig warm und trocken, März und April sind auch sehr angenehm
Auskünfte über Hongkong
Das Hongkong Tourism Board versorgt mit zahlreichen Tipps und Anregungen für weitere Sehenswürdigkeiten in Hongkong. discoverhongkong.com/de