Island boomt und das zu Recht! Hier kommt unsere Bucketlist für Einsteiger. 10 Orte und Erlebnisse, die niemand verpassen darf, der Urlaub auf der umwerfend schönen Insel macht
Es gibt kein Land in Europa, das so viel atemberaubende Natur auf so geringer Fläche vereint. Aktive Vulkane neben gewaltigen Gletscherzungen, kilometerlange Lavastrände und tief eingeschnittene Fjorde, tosende Wasserfälle und weite Wüstenlandschaften, bunte Berge und dampfende Hochthermalgebiete, aber auch eine Hauptstadt mit internationaler Kunst- und Kulturszene – alles das bietet Island.
#1 Golden Circle. Island pur an einem Tag
Die spektakuläre Rundtour beginnt und endet in Reykjavik. Strokkur ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten am Golden Circle. Der Geysir springt alle paar Minuten, wer alleine sein will, kommt am besten frühmorgens und genauso früh sollte man auch am „Goldenen Wasserfall“ Gullfoss sein, der nur wenige Kilometer entfernt liegt. In der Gischt seiner zwei Fallstufen bilden sich regelmäßig Regenbogen und später am Vormittag Selfie-Schlangen.
Aber noch bevor Geysir und Gullfoss erreicht werden, stoppt man im UNESCO-Weltkulturerbe Þingvellir-Nationalpark. Charakteristische Landschaftsformen sind die meist mit Wasser gefüllten Erdspalten, die daran erinnern, dass hier die eurasische und nordamerikanische Kontinentalplatte auseinanderdriften. Nicht weniger bedeutend, besonders für die Isländer, ist die Allmannagjá. Hier tagte vor mehr als 1.000 Jahren das erste Parlament der Welt, hier wurde 1944 die Unabhängigkeit ausgerufen.
Wer nach diesen drei Highlights noch nicht genug hat, der fährt entweder Richtung Südküste zum Wasserfall Seljalandsfoss und dann über die Ringstraße zurück nach Reykjavík, oder besucht einen der typisch isländischen Hotpots zum Beispiel in der Nähe von Hveragerđi.
#2 Very blue. Die Blaue Lagune
Die Blaue Lagune ist das meistbesuchte Highlight Islands! Der Eintritt ist saftig und Zugang gewährt nur ein vorab gekauftes Onlineticket. Trotzdem ist für Islandneulinge ein Bad im milchig-blauen Thermalwasser wohl ein Muss. Wo sonst sitzt man zwischen schwarzen Lavafelsen und in unmittelbarer Nähe eines geothermischen Kraftwerks bei Badewannenwassertemperatur unter freiem Himmel? Warum nicht die Blaue Lagune kurz nach der Ankunft am nur wenige Kilometer entfernten internationalen Flughafen Keflavík einplanen und die Muskeln im warmen Nass entspannen? bluelagoon
#3 Reykjavík. Klein, aber fein.
Islands Hauptstadt gehört definitiv zu den sehenswerten Kapitalen Europas. Deshalb unbedingt einen Tag einplanen. Restaurants, Imbissbuden und Bars finden sich mehr als genug und für beinahe jeden Geldbeutel. Eine Wahnsinnsaussicht auf die Stadt gibt es vom Turm der Hallgrímskirkja. Oder von der Aussichtsplattform Perlan des Öskjuhlíð. Danach ein Bummel auf der Einkaufsstraße Laugavegur und dann weiter zu einem der spektakulärsten Gebäude Islands, der Konzerthalle Harpa.
Von dort auf eine Fischsemmel in den Alten Hafen geschlendert und dann weiter zum Reykjavík Museum of Photography. Einen Steinwurf entfernt, am Tjörnin, dem See direkt hinter dem Rathaus, kann man die müden Beine auf den Steinstufen zum See ausstrecken. visitreykjavik
#4 Whale-Watching. Europas Hot Spot
Nur noch ein Unternehmen in Island betreibt Walfang – ansonsten hat sich das Land ganz dem Whale Watching verschrieben. Es gibt Walbeobachtungstouren von Reykjavík, Olafsvík, Akureyri und natürlich an Islands Nordküste vom hübschen Hafen Husavik aus. Hier fahren die meist umgebauten, ehemaligen Holzkutter mehrmals täglich in die Skjálfandi-Bucht. Die Wal-Sichtwahrscheinlichkeit liegt laut Eigenwerbung bei 99 %. Bei drei Selbstversuchen hat es dreimal geklappt. gentlegiants , northsailing , whalewatchingakureyri
#5 Das Isländische Hochland – Durchschnaufen
In Island gibt es sie noch, Gegenden, Orte, an denen man für sich allein ist, nach einem langen Tag unterwegs einfach das Zelt aufstellt, mit dem Campingkocher eine Tasse Kaffee aufbrüht, sich damit auf der Isomatte ausstreckt und in die Ferne gucken kann.
Im Hochland, irgendwo zwischen Kaldidalur und Snæfell, zwischen Mývatn und Mýrdalsjökull, liegen diese Durchschnauf-Orte. Wer sich auf das Hochland einlässt, wird fasziniert sein von einer der letzten Urlandschaften Europas. Er wird in Wüsten übernachten und über holprige Pisten fahren. Er wird dort wandern, wo graue Geröllwüsten in schwarze Sanddünen übergehen. In der Wildgänse über blauglitzernde Seen fliegen, auf deren Ebenen Rentiere ziehen.
Wo sonst sollte man zur Ruhe kommen, wenn nicht in der scheinbar endlosen Weite der Ódáðahraun? Was kann schöner sein, als am Morgen aus dem Zelt zu schlüpfen und vor einem erhebt sich einer der spektakulärsten Tafelvulkane der Erde? Wo sonst leuchten Berge in allen erdenklichen Erdfarben wie in den Tälern des Fjallabak Naturschutzgebietes?
Erlebnisse im Hochland sind intensiv. Man steht plötzlich vor so reißenden Gletscherflüssen, dass sie nicht zu überqueren sind. Das Wetter schlägt so schnell um, dass zwischen Sonnenschein und Starkregen kaum Zeit zum Schutzsuchen bleibt. Wie viele Hochlandreisende berichten davon, dass sie um einen Berg herumfuhren und plötzlich ein Sandsturm vor ihrer Windschutzscheibe wirbelte? Wie viele Reifen mussten gewechselt werden, weil sie den spitzen Lavasteinen nicht standhielten?
Das Hochland lässt sich nicht erobern, es ist kein Ort zum Konsumieren. Wenn es will, zeigt es durch dichte Nebelschwaden seine kalte Schulter. Es kann aber auch den Schleier lüften und Unendlichkeit preisgeben. Aber egal, was der Reisende hier sucht, eines gelingt immer besser als alles andere: Das Durchatmen. Innehalten.
Info: Um das ökologische Gleichgewicht in den Nationalparks im Hochland nicht zu stören, darf nur auf den dafür vorgesehenen Campingplätzen und Hütten übernachtet werden! In der Hochsaison ist eine Hüttenreservierung sehr zu empfehlen. Fahren abseits der Pisten ist strengstens verboten und wird auch aus der Luft überwacht!
#6 Mývatn: Landschaftlicher Höhepunkt im Norden
Der Mývatn („Mückenwasser“) fehlt auf keiner um die Insel führenden Reiseroute. Auf den satt-grünen Wiesen am Seeufer grasen Pferde, Kühe und Schafe, im Wasser paddeln verschiedene Entenarten, die sich genauso wie die reichen Fischpopulationen im Sommer von den Mückenschwärmen ernähren. An mehreren Stellen rund um den Mývatn kann man auf Parkplätzen halten und zu einfach erreichenden Aussichtspunkten gehen.
Wer etwas mehr Zeit mitbringt, sollte in etwa 30 Minuten auf den 529 Meter hohen Palagonitkegel Vindbelgjarfjall am westlichen Ufer des Sees wandern. Von hier oben bietet sich eine beeindruckende Sicht auf den Mývatn, die Ortschaft Reykjahlíð und die den See einbettende Pseudokraterlandschaft. Schön Baden: Myvatn Nature Baths
#7 Hexenküche nahe des Mývatn: Námafjall
Genauso könnte es auch in einer Hexenküche aussehen und riechen. Große, brodelnde Schlammtöpfe, Steinkegel, aus denen Dampf zischt, wabernder, nach faulen Eiern riechender Dunst. Der Boden, je nach Witterung trocken-rissig oder schmierseifig-glatt, Farben von Weiß über Blaugrün bis zu Orange. Das Hochthermalgebiet am Berg Námafjall ist das beeindruckendste seiner Art in Island. Wer sich einen Überblick verschaffen mag, der wandert in ein paar Minuten auf den Gipfel und guckt von oben auf das Hochthermalareal.
#8 Gletscherlagune Jökulsarlón: Kaltes Naturspektakel
„Wo der Gletscher den Himmel trifft und die Erde mit ihm eins wird, regiert allein die Schönheit“, schrieb der isländische Nobelpreisträger Halldór Laxness.
Die Gletscherseen rund um den Südrand des Vatnajökull gehören zu den meistbesuchten Highlights der Insel. Besonders beeindruckend ist die Gletscherlagune Jökulsarlón, auf der die Eisberge treiben, die von der mehrere Kilometer breiten Gletscherzunge des Breiðarmerjökull abgebrochen sind. Von strahlend weiß, über leuchtend blau-türkis, von Vulkanasche-schwarz gemasert bis hin zu kristallklar ist das tausende Jahre alte Eis.
Einfamilienhausgroße Eiskolosse tauen oft mehrere Jahre, bis sie klein genug sind, um durch den kurzen Fluss vom See bis zum Atlantik zu treiben. Verkeilt sich ein zu großer Eisberg im Abfluss, stauen sich oft hunderte kleinere Exemplare dahinter. Wer etwas mehr Ruhe sucht, der sollte die Lagune Fjallsárlón westlich von Jökulsarlón besuchen oder den Wanderweg zwischen den Lagunen durch raue Moränenlandschaft gehen. Fjallsárlón oder Jökulsarlón.
#9 Grüne Oase im Eis: Skaftafell
Der Skaftafell-Nationalpark im Süden Islands gehört zum Vatnajökull-Nationalpark, einem der größten Nationalparks Europas. Aber während weite Teile des Parks für Touristen ohne ausgeprägten Abenteuersinn schwer zugänglich ist, funktioniert das an seinem südlichen Ausläufer ganz einfach. Runter von der Ringstraße, eine Wanderkarte im Nationalparkshop gekauft und dann los.
Entweder ein kurzer Spaziergang zu einem der schönsten Wasserfälle Islands, dem Svartifoss, oder von dort weiter auf einem der vielen Wanderwege. Zum Beispiel zum Aussichtspunkt Sjónarsker mit seinem 360-Grad-Panorama auf die gewaltige Gletscherzunge Skeiðarárjökull und den größten Sander Islands. Oder die Berge hinauf bis zum Gipfel des Kristínartindar. Eine anspruchsvolle Bergtour. Im Skaftafell ist alles möglich. Skaftafell Nationalpark
#10 Ferienhäuser mit Kick
Wer auf seiner Islandreise länger in einer Region bleiben will, sich gerne selbst verpflegt und deutlich weniger als für Bauernhofunterkünfte oder Gästehäuser ausgeben will, findet in Ferienhäusern eine gute Alternative. Wer mit Blick auf den Snæfellsjökull einschlafen will, dem sei das Haus Heillasteinn (bei Hellnar) empfohlen, das eher einem properen Einfamilienhaus denn einem Feriendomizil gleicht.
Wer die Ostfjorde näher erkunden will, der könnte sich im Huldusteinn einquartieren, das in der Nähe von Egilsstaðir versteckt in einem Birkenwald liegt. Noch komfortabler wohnt es sich im Haus Hrafnasteinn. Von hier hat man einen wunderbaren Blick auf Islands größte Stadt im Norden, Akureyri. Den Hot Pot auf der Terrasse will ich nicht unterschlagen … viatis.is
Lust auf mehr Skandinavien bekommen? Hier gehts auf einen Roadtrip nach Norwegen und zum Entspannen nach Finnland.
Island
Island Info
Allgemeine Tipps
Allgemeine Informationen zu Reisen und Vorstellung der verschiedenen Regionen beim Isländischen Fremdenverkehrsamt
Anreise
Icelandair und Lufthansa fliegen tgl. von mehreren deutschen Flughäfen nach Island.
Veranstalter
Wer sich für Ferienhausrundreisen, Mietwagentouren oder andere Spezialangebote interessiert, ist bei Katla Travel sehr gut aufgehoben. Hauser Exkursionen u.a. bieten ebenfalls Trips auf die Insel an.