Tínos ist eine der größten Inseln der Kykladen. Zwischen weiß getünchten Häusern, urigen Tavernen und Buchten mit türkisem Wasser lässt sich in der Nebensaison perfekt Urlaub machen. Hier unsere Tipps
1. Taubenhäuser in Tarambádos
Ziemlich schnell fallen sie auf: zweistöckige, über die ganze Insel verteilte, weiß gestrichene Türme – die aus Schiefer gebauten Taubenhäuser von Tínos. Je verzierter und aufwendiger der obere Teil eines Hauses gestaltet war, desto reicher war sein Besitzer. Es gab manchmal wohl einen regelrechten Wettkampf darum, wer das schönste Taubenhaus sein Eigen nennen dufte.
Zwischenzeitlich waren die Häuser länger in Vergessenheit geraten, doch heute erinnern sich die Familien auf Tínos wieder der Tradition und renovieren die für die Insel charakteristischen Bauten, auch wenn sie nicht mehr überall von Tauben bewohnt werden.
In der Zeit der Venezianer (1207–1715) scheinen sich die Taubenhäuser zu ihrer Blüte entwickelt zu haben. Tauben waren das Hauptexportprodukt von Tínos, sie lieferten Fleisch und wertvollen Dünger. Heute sollen noch etwa 600 Taubenhäuser bestehen. Am eindrucksvollsten ist eine ganze Reihe von ihnen nicht weit vom Berg Exómbourgo im Tal hinter dem Dorf Tarambádos.
Die Ornamentalik eines Taubenhauses ist einzigartig
Der Auslass für die Tauben, durch den sie nach draußen schlüpfen, sind aufgrund der starken Nordwinde nie dorthin ausgerichtet. Die ornamentalen Steinarbeiten bestehen aus Quadraten, Dreiecken, Kreisen, Sonnen, Blumen oder Initialen des Besitzers und machen jedes Taubenhaus einzigartig.
Die Bauten waren ein Symbol für adlige Herkunft und wirtschaftliche Macht. In früheren Zeiten gehörten die Eigentumsrechte und die Nutzung der Taubenhäuser den venezianischen Herrschern. Ab 1715, als Tínos von den Türken besetzt wurde, gingen die Eigentums- und Nutzungsrechte an die Landbesitzer von Tínos über.
2. Tínos für Pilger: Wallfahrtskirche Panagía Evangelístria
Die Teppiche beginnen bereits ein paar Meter vom Alten Hafen entfernt und führen am Rand einer Einkaufsstraße den Berg hinauf bis zur Wallfahrtskirche. Auf den Teppichen werfen sich Gläubige und Wallfahrer zu Boden, verbeugen sich und rutschen so den Hang bis zum beeindruckenden Bau der Panagía Evangelístria hinauf. Aber warum überhaupt Wallfahrt?
Die Priestertochter Loukia hatte im Sommer 1822 während des griechischen Befreiungskrieges gegen die türkische Besatzung zweimal einen Traum, in dem sie von der Muttergottes aufgefordert wurde auf einem Hügel zu buddeln.
Die Äbtissin des Klosters Kechrovouníou ließ daraufhin mit Grabungen beginnen, in deren Verlauf man eine über 800 Jahre alte Marienikone fand. Die Ikone wurde als göttliches Zeichen für den baldigen Sieg gesehen, Gläubige begannen, Geld zu sammeln, um an der Fundstelle eine Kirche zu errichten – die Panagía Evangelístria entstand.
Da der Marienikone Wunderkräfte zugeschrieben werden, kommen jährlich tausende Pilger, um für Genesung zu bitten. Hunderte von Ketten und Lampen hängende Votivtafeln in der Kirche, stilisierte Gliedmaßen, aber auch Wiegen, Schiffe und Häuser zeugen von den Hoffnungen und Wünschen der Hilfesuchenden.
3. Kloster Kechrovouníou
Loukia, die Frau, der Maria erschien, nannte sich in Erinnerung an eine Heilige in „Pelagía“ um und zog ins Kloster Kechrovouníou. Der Komplex, der mit seiner hohen Mauer von außen fast wie eine Burg aussieht, liegt an einem Hang hoch über Chóra und ist über eine Serpentinenstraße zu erreichen. Allein die Aussicht auf die Hafenstadt und die Insel Mykonos ist die Anfahrt wert, aber wenn man schon mal da ist, dann sollte man auch das gleißend weiß gestrichene Klosterinnere besuchen.
30 bis 40 Nonnen wohnen und arbeiten in der Anlage, die wie ein kykladisches Dorf angelegt ist. Überall kubische Häuschen, Treppen, Durchgänge, Blumen, Terrassen und kleine Plätze. Regelmäßig begegnet man den komplett schwarz gekleideten Nonnen. Eine kehrt den Balkon vor ihrer Zelle, eine andere gibt Bauarbeitern Anweisungen, wie die Fensterrahmen der Kirche zu streichen seien, und dann kommt auch noch eine Nonne mit dicken Brillengläsern und einem Aktenordner unter dem Arm vorbei.
Kechrovouníou gehört zu den wenigen noch bewohnten Klöstern der Kykladen. Um dem Orden beitreten zu dürfen, müssen die Nonnen übrigens ihr eigenes Häuschen auf dem Klostergelände bauen lassen.
4. Pyrgos – Museum der Marmorbearbeitung
Die zweitgrößte Siedlung von Tínos liegt zwischen felsigen Hügelketten im Nordwesten der Insel und ist ca. 25 Kilometer von Tínos Stadt (Chóra) entfernt. Das Gewinnen und Bearbeiten von Marmor hat dort eine lange Tradition, rund um den Ort liegen Werkstätten, Steinbrüche, Ateliers und sogar eine Bildhauerschule. Highlight ist das Museum der Marmorbearbeitung, ein moderner Flachbau oberhalb der Siedlung, in dem alles rund um das Gestein Marmor, dessen Vorkommen und Verarbeitung von der Antike bis zur Neuzeit vermittelt wird.
Es gibt eine große Sammlung von Grabsteinen, Becken und marmornen Oberlichtern und einen Film über die schwere Handarbeit in den Steinbrüchen von Tínos. Weitere Highlights sind kunstvolle, von Bildhauern angefertigte Skizzen griechischer Gebäude, die mit dem Marmor von Tínos gebaut wurden, wie zum Beispiel das alte Olympiastadion Panathenaikon in Athen, in dem die ersten olympischen Spiele der Neuzeit stattfanden. Nach dem Museumsbesuch kann man sich auf der Plaka im Herzen von Pyrgos in einer der Tavernen und Kafenions dem ruhigen Dorf-Rhythmus hingeben.
5. Exómbourgo, die Festung von Tínos
Der Exómbourgo ist ein 540 Meter hoher Berg aus Granit, der sich über der Hauptstadt Chóra erhebt und seit Jahrtausenden als Siedlungsareal genutzt wurde, denn wer den Berg befestigte, war vor Angreifern ziemlich sicher.
Der Name „Exómbourgo“, übersetzt „außerhalb der Burg“, kommt von der Ortschaft am Fuß des Berges. Die venezianischen Herrscher errichteten auf dem exponierten Berg eine ihrer stärksten Wehranlagen der gesamten Ägäis; außerhalb der Burgmauern entwickelte sich der damalige Hauptort von Tínos.
Wurde die Insel angegriffen, flüchtete die gesamte Bevölkerung in das Kastell. Zisternen und große, zum Teil unterirdisch angelegte Lagerräume ermöglichten es den Venezianern, auch monatelange Belagerungen der Türken durchzuhalten. Über 500 Jahre konnte das Kastell so Angriffen widerstehen, erst im Jahr 1714 kapitulierte die venezianische Besatzung gegen eine 30.000 Mann starke türkische Übermacht. Von diesen wurde die Burg danach systematisch zerstört.
Etwa 10 Minuten dauert der Weg über roh behauene Steinstufen bis hinauf zum Gipfel. Links und rechts liegen Mauerreste, durch einen halb verfallenen Torbogen strahlt die Abendsonne, dazu Vogelzwitschern und im Wind segelnde Krähen. Oben dann ein grandioser 360-Grad-Blick über die Insel Tínos hinaus auf die Ägäis.
Im Südosten die Insel Mykonos, vor deren Hauptort Kreuzfahrtschiffe liegen, Richtung Süden die Insel Paros, im Westen vor der untergehenden Sonne das nur eine halbstündige Fährfahrt entfernte Sýros. Rings um den Exómbourgo die schroffe Berglandschaft von Tínos. Landstraßenbänder, die sich in die Ferne schlängeln, in der Abendsonne zart-orange leuchtende Dörfer. Dazwischen „Xerolithia“, die typisch tinischen Steinmauern, mit denen die Felder unterteilt sind, und von Terrassen durchzogene Berghänge.
6. Frischer Fisch In Pánormos
Am besten nähert man sich dem Fischerdorf Pánormos im Norden von Tínos über den „Wanderweg der Windmühlen“. Der führt von der Plaka von Pyrgos zum Museum der Marmorbearbeitung und dann hinauf auf einen sehr windigen Kamm, auf dem Windmühlenruinen stehen. In früheren Zeiten wurde der Weizen für diese Windmühlen über den Hafen von Pánormos herangeschafft und dann auf Pfaden mit Maultieren bergauf transportiert.
Auf diesen alten Pfaden verläuft heute der Wanderweg durch eine vegetationsarme Ecke von Tínos, dafür sind die Blicke auf das Türkis der Ägäis und die rauen Hügelketten im Nordwesten der Insel umso beeindruckender.
Der Hafen von Pánormos, oder „Palermo“, wie er früher genannt wurde, diente auch dem Export von Marmor aus Exo Meria und beherbergte eine Werft für kleinere Schiffe. Im Zweiten Weltkrieg war er Umschlagplatz von Gerüchten und Nachrichten, Truppen wurden von hier in den Nahen Osten verlegt. Im Jahr 1941 wurden bei einem Bombenangriff alle im Hafen befindlichen Schiffe zerstör, drei Jahre später war Pánormos der erste Ort auf den Kykladen, der offiziell befreit wurde.
Kommt man aus Richtung der Windmühlen und blickt hinab, liegen die Häuser des Hafens wie ein weißes Halstuch um die in tiefem Blau schimmernde Bucht. In den vergangenen Jahren wurden ein paar kleine Ferienappartementanlagen oder Ferienhäuser in zweiter und dritter Reihe gebaut. Die Hafenpromenade ist davon unberührt geblieben. Die Tavernen reihen sich nebeneinander, davor die schmale Hafenstraße, rechts ein Kai mit einigen Fischerbooten und natürlich das Meer.
Wer sich für die ganze Rundwanderung zwischen Pyrgos und Pánormos entscheidet, stellt das Auto am besten auf dem Parkplatz am Dorfeingang ab und steigt zunächst in einem Tal hinauf nach Pyrgos. Auf dem Rückweg von dort hat man genügend Kalorien verbrannt, um sich mindestens einen Griechischen Salat und dazu einen gegrillten Oktopus, frittierte Sardinen oder Calamari zu genehmigen. Am besten gelingt das in der Taverne „Maistros“. Außer der Chefin, die gleichzeitig auch die Chefköchin ist, spricht dort niemand Englisch.
Weil es eine Fischtaverne ist, erfragt man am besten, was an diesem Tag gerade frisch aus dem Meer gezogen wurde, und lässt sich das nach Art des Hauses zubereiten. Damit liegt man immer richtig. Und mit dem Rosé-Hauswein auch. Der ist so leicht und fruchtig, dass selbst zwei Gläser einen fahrtüchtig halten. Aber das ist ohne Gewähr!
7. Wanderung von Myrsini zur Bucht Livada
Die Wanderung von Myrsini zur Bucht Livada beginnt in dem verwinkelten kykladischen Dorf, das bei den Einheimischen auch als „Mousoulou“ bekannt ist. Am Ortseingang parkt man das Auto und kommt nach ein paar Metern an der für diesen Ort erstaunlich großen, dreischiffigen Kirche in der Dorfmitte vorbei. Auf Balkonen flattert Wäsche, aus einem Hauseingang grüßt ein alter Mann. An einem Zitronenbaum voll duftender Früchte führt eine Treppe bergab, und schon steht man vor der Taverne „Teresa“. Jetzt am frühen Morgen ist sie noch geschlossen, aber hinter den Fenstern bereiten Maria und ihre Mutter bereits das Mittagessen vor.
Von Myrsini führt der Weg zwischen Steinmauern in ein Tal und zunächst im Schatten des höchsten Berges der Insel, dem 729 m hohen Tsiknias, entlang. Immer weiter taucht er dann in die Tiefe des Tales ein, führt mehrfach über einen Bach und unter windgebeugten Eichen hindurch. Eidechsen huschen über Steine, im Schatten eines Feigenbaums ruhen die Überreste einer Ziege. Nach etwa einer Stunde Abstieg öffnet sich das Tal, der Bach plätschert nun zwischen Schilf über glattgeschliffene Felsen. Am Rand eines Teiches sonnen sich Schildkröten und huschen ins Wasser, als sie unsere Schritte spüren.
Nach zwei Stunden erreichen wir die von Felsen umfasste Bucht von Livada. Die Wellen rollen auf den Kiesstrand, die vom Wasser glattgeschliffenen Steine sind von der Sonne gewärmt. Nach ein paar Schwimmzügen machen wir uns auf den Rückweg und erreichen pünktlich zum Mittagessen die Taverne „Teresa“.
Wobei „Taverne“ unvollständig ist. Denn „Teresa“ ist auch das einzige Lebensmittelgeschäft in Myrsini. In einer Ecke wird gekocht, ringsum laufen Regale mit Dingen des täglichen Bedarfs. Waschmittel neben Strumpfhosen, Kekse und Nudeln, Toilettenpapier zwischen Thunfischdosen. Auf der Theke stehen selbstgemachte Marmeladen, Raki und Limoncello, eingelegte Kapern, Oliven und getrocknete Tomaten.
Außer zwei älteren Griechen sind wir gerade die einzigen Gäste, vielleicht abgesehen von den Katzen, die regelmäßig um die Ecke gucken. Von den Tischen vor der Taverne blickt man auf den Gemüsegarten, die Toilette verzichtet auf einen Spiegel, dafür schaut man vom Waschbecken durch ein Fenster auf den dahinter liegenden Berg Tsiknias wie auf ein Landschaftsgemälde.
Der Griechische Salat bei Teresa ist üppig, alles kommt aus dem eigenen Garten. Sogar Wein bauen sie an, zur Nachspeise Banoffee, einem Kuchen aus Bananen, Sahne und Mürbeteig, passt der Süßwein Nama aus dem Weinberg der Familie. Er schmeckt wie süßer Sherry, die Trauben werden sehr spät im September geerntet, dann einen Monat auf dem Hausdach getrocknet. Anschließend tritt der Restsaft aus, bevor er weitere 4 bis 6 Wochen in einem Fass gelagert wird. Die Kraft des Bodens und der Sonne schmeckst du, sagt Maria dazu – und recht hat sie!
8. Wanderung im Hidden Valley
13 Kilometer oberhalb von Chóra liegt das Dorf Potamiá versteckt zwischen den drei Schluchten Xynari, Gourouni, Akeratou. Viele der sich an einen Talhang schmiegenden Häuser sind verlassen. An der Dorfkirche wird gerade das Dach repariert, zwei Frauen mit Kopftüchern plaudern von Balkon zu Balkon. Ansonsten finden sich verschlossene Fensterläden, verwilderte Gärten und Innenhöfe, die nur noch von Katzen bewohnt sind. Am Ortsrand kann man das Auto stehen lassen und dem Weg folgen, der unter Eichen und zwischen Steinmauern auf die nördliche Seite des tief eingeschnittenen Tals führt.
Schon nach wenigen Minuten hört man nichts als Vogelzwitschern und ab und an das Plätschern eines Baches. Tiefer unten im Tal stehen Taubenhäuser zwischen Schilfwäldern, dann überspannt eine Steinbrücke den schmalen Fluss. Ziegen und Schafe streunen über die Hänge, Libellen schweben hinter einer gut erhaltenen Mühle in der Luft. Richtung Meer öffnet sich das Tal, die Horizontlinie wird von den dunklen Umrissen von Mykonos durchbrochen.
Am Strand von Lichnaftia brechen die Wellen, zwei Ferienhäuser sind so nah am Wasser gebaut, dass ihre Gartentore vom Meer umspült werden. Wem vom Wandern heiß geworden ist, kühlt sich in den Fluten der Ägäis ab, dann schlängelt sich der Weg auf der Südseite des Tals wieder bergauf Richtung Potamiá. Immer wieder führt die Route nun an Kapellen mit Wandmalereien und Ikonen vorbei, bis er schließlich nach knapp acht Kilometern am Ausgangspunkt der etwa dreistündigen Wanderung endet. Begegnet sind wir außer den beiden Frauen in Potamiá übrigens niemandem.
9. Kómi, Aetofolia und die „Taverne Kounaria“
Landwirtschaft spielt in den Tälern rund um Kómi im Gegensatz zu den kargen Küstengebieten noch eine große Rolle. Auf der Plaka von Kómi warten zwei Tavernen auf Gäste, aber an diesem Tag sind alle Tische leer. Aus einer Seitengasse kommt ein Mann in großer Eile und verschwindet um die Ecke. Kurz danach beginnt das Abendläuten, und wir entdecken denselben Mann, wie er an den außen am Kirchturm angebrachten Seilen zieht und daddurch die Glocken schwingen lässt.
In der Gegend rund um Kómi werden pro Jahr etwa 600.000 Artischocken geerntet und zum größten Teil nach Athen verkauft. Es gibt sogar ein Festival der Artischocke, zu dessen Anlass unzählige Speisen rund um das Gemüse gekocht und verspeist werden. Weil das Festival aber gerade nicht stattfindet, fahren wir weiter in das nur noch von einer Handvoll Menschen bewohnte Dorf Aetofolia.
In der Taverne Kounaria werden nämlich hervorragende Artischockengerichte serviert. Entweder als Pastete, im Pasticchio, im Omelette oder als in feinem Weinessig eingelegte, butterzarte Vorspeise.
Als Hauptgang empfiehlt sich das klassische Schmorgericht Briam. Dabei werden Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten, Auberginen, Zucchini und Kartoffeln in reichlich Tomatensoße und Olivenöl im Ofen geschmort. Wer den Überblick behalten will, der setzt sich im Kounaria auf den großen Balkon im ersten Stock und schaut über die Dächer in die Berge. Wer sich für die Töpferei interessiert, besucht nach dem Essen das Museum für traditionelle Töpferei und Volkskunst in der Dorfmitte.
10. Granitlandschaft rund um Volax
Das Dorf Volax befindet sich etwa 20 Minuten Autofahrt von Chóra entfernt auf einer Hochebene im Zentrum der Insel Tínos. Archäologische Funde bestätigten eine Besiedelung seit etwa 2.000 Jahren. Heute hat Volax nur noch etwa 25 Einwohner, aber der Ort ist gepflegt und zwei Tavernen warten auf BesucherInnen.
Das Wort „Volax“ bedeutet im Griechischen „Fels“, und genau davon liegen auf der Ebene und den Berghängen rund um das Dorf unzählige herum. Die gesamte Landschaft ist überzogen von manchmal hausgroßen Granitfelsen, einige fast perfekt rund geschliffen. Die Legende sagt, hier hätten sich Götter und Riesen mit Steinen beworfen. Faktisch haben sie hinterher nicht aufgeräumt.
Geologen zufolge handelt es sich um Granitfelsen, die vor 15 bis 25 Millionen Jahren entstanden sind und seitdem durch Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen sowie Winderosion eine kugelförmige Gestalt angenommen haben.
Eine etwa 4-stündige Wanderung führt durch die bizarr-beeindruckende Landschaft, vorbei an alten, steinernen Schäferhütten, begleitet von Ziegen- und Schafgeblöke. Im Gegensatz zum allergrößten Teil der Insel sind die Hänge rund um Volax nicht terrassiert, zu mehr als extensiver Landwirtschaft ist das felsige Areal nicht geeignet, aber dafür umso faszinierender und einmalig auf den Kykladen.
Lust bekommen auf mehr Griechenland? Hier gehts auf die Westseite des Peloponnes, unser Hoteltipp liegt im südöstlichen Peloponnes. Oder vielleicht doch nach Kreta? Zwei Tipps haben wir, das Cretan Malia Park und das Blue Palace.
Mehr Informationen
Wer allgemeine Infos über eine Reise nach Griechenland sucht, der sollte die Seite des Griechischen Fremdenverkehrsamts aufsuchen.
Wer sich explizit für die Insel Tínos interessiert, ist hier richtig.
Tínos kann auf mehr als 120 Kilometern Wanderwegen erkundet werden. Unter Tinos Trails werden die Touren beschrieben und eingeordnet.