Das „Ritz-Carlton Fukuoka“ thront hoch über der Stadt. Dort genießt man Ruhe, viel Platz und Kunst, hervorragende Kaiseki Cuisine und Top-Sushi. Zur Rettung der Figur gibt es den 25-Meter-Pool – mit grandiosem City-Blick. Hier ist unser Review
Die Boomtown Fukuoka hat eine neue Hotel-Ikone. Die thront seit Juni 2023 über dem Business District Tenjin. Das „Ritz-Carlton Fukuoka“ belegt die obersten neun Etagen des neuen, 25-stöckigen Glasturms Fukuoka Daimyo Garden City, der vom renommierten Architekturbüro Kume Sekkei entworfen wurde.

Was macht das „Ritz-Carlton Fukuoka“ so besonders?
Der Gast wird durch einen luziden Tunnel aus beleuchtetem Washi-Papier regelrecht hineingesogen in die Arrival Lobby des „Ritz-Carlton Fukuoka“. Dort begrüßt eine rätselhafte raumbreite Fadenskulptur vor angedeuteten Tuschezeichnungen die Ankömmlinge. Blitzschnell landet man mit dem Aufzug in der Reception Lobby im 18. Stock.
Dort stößt man beim Verlassen des Aufzugs auf eine lange, hängende, paraventartige Skulptur über geharktem Kies. Bengala-Stoff und viel Blattsilber prägen die „Szene der Ewigkeit” der 1965 in Tokio geborenen Künstlerin Motoko Mai. Sie trennt die öffentlichen von den hotelinternen Aufzügen.

Es ist schwierig, im „Ritz-Carlton Fukuoka“ einen Raum zu finden, in dem nicht große oder kleine Kreationen lokaler Kunsthandwerker zu sehen sind: Keramiken, große Onta-Vasen von Sakomoto, Takatori-Keramikgeschirr im Fine Dining Restaurant, geflochtener Bambus, Metallwebereien wie im „Viridis“, handgewebte Leinen-Tapeten, in den Zimmern Tischplatten, die mit Washipapier veredelt wurden und wie Marmor aussehen. Dazu viel Holz an den Wänden und vor allem auf den Böden und immer wieder Anspielungen und Variationen der für Hakata typischen Webereien.

Wie sind die Zimmer im „Ritz-Carlton Fukuoka“?
Die mindestens 50 Quadratmeter großen Zimmer (Kosten: DZ/F ab 650 Euro) des „Ritz-Carlton Fukuoka“ sind für japanische Verhältnisse riesengroß, sehr luxuriös, aber dezent gestaltet und ausgestattet. Sehr raffiniert ist das Lichtdesign mit Sonderanfertigungen von Glas-, Stoff- und Papierlampen der renommierten japanischen Agentur Worktecht.

Durch typisch japanische Elemente wie Schiebetüren mit Kumiko*-Arbeiten rund um den Bad- und Eingangsbereich und kunstvoll gewebte Stofftapeten sowie warme Holzböden entsteht eine Atmosphäre, die an einen altehrwürdigen, klassischen Ryokan erinnert. (*Kumiko ist ein traditionelles Kunsthandwerk, das präzise ohne Nägel oder Leim aus Holz und Bambus aufwendige Paneele schafft).
Für das Innendesign der 20 Suiten und fast 150 Zimmer des „Ritz-Carlton Fukuoka“ zeichnet das renommierte australische Studio Layan verantwortlich. Bar und Restaurants hingegen entwarf die japanische Agentur Strickland.

Was wird im „Genjyu“ kulinarisch geboten?
Das Kaiseki-Dinner im „Genjyu“? Einmalig! Das Sashimi von fünf Sorten Fisch ist das zarteste, das ich je gegessen haben. Nakashima-san, der 31 Jahre alte Chef, verpasst dem Wagyu Beef von der Insel Iki eine unfassbare butterzarte Textur und jede Menge Umami. Auf den Tisch kommen auf feinstem, lokalen Keramikgeschirr zudem Blaukrabbe mit Ginkofrucht, Chrysanthemen-Grün, Shimeji und Dashi-Gelee. Danach gibt es noch knusprig panierten Torpedobarsch mit Gingko, Yam und Süßkartoffel. Es stehen drei Kaiseki-Menüs für bestens investierte 20.000 bis 32.000 Yen zur Auswahl. Vorherige Reservierung empfiehlt sich, es gibt nicht allzu viele Plätze.
Mit ratlosem Blick auf die riesige Sake-Karte wählte ich zu Beginn der Schlemmereien einen leichten Sparkling Sake und einen Unfiltered von Shichida, was mit dezentem Kopfnicken akzeptiert wurde. Der Sake kommt natürlich mit stilvollen Bechern (Ochoko) und Karaffen (Tokkuri).

Neben dem exzellenten Kaiseki-, Sushi- und Teppanyaki-Restaurant „Genjyu“ gibt es für das All Day Dinig das „Viridis“ mit internationaler Küche sowie das Tee- und Kaffeehaus „Diva“. Das „Viridis“ serviert westliche Farm-to-table-Küche. Neben der Bar in der Lobby Lounge gibt es noch die Bar „Bay“ für Cocktails, Tapas, hochwertige Whiskys, Gegrilltes und einen tollen Ausblick auf die Hakata-Bucht. Dort legt jeden Abend ein DJ auf.

Und wie steht es mit Sport und Wellness?
Großzügiger Wellnessbereich mit 25 Meter langem Innenpool, der eine sensationelle Aussicht bietet. Dazu eine kleinere Finnische Sauna (hier lustigerweise „Heat Experience“ genannt) und eine Dampfsauna. Nutzung für zwei Stunden rund 25 Euro. Das Angebot an anspruchsvollen Treatments im Spa ist enorm groß.
Der Style des „Ritz-Carlton Fukuoka“
Das Hotel setzt auf klare Linien, reduzierte Formen und eine aufgeräumte Raumgestaltung, vermittelt Ruhe und Klarheit. Diese minimalistische Ästhetik ist ein zentrales Element der traditionellen wie auch der modernen japanischen Architektur und des japanischen Kunsthandwerks.

Und die Lage?
Könnte besser nicht sein: 10 Taximinuten oder mit der Subway Airport Kuko Line westlich des Hauptbahnhofs zur Tenjin Station mit Kyushus größter Underground Mall. Tenjin ist voller Vintage-Läden und coolen Clubs wie dem „Ibiza FUKUOKA“ oder „Happy Cock“.

Ganz in der Nähe wartet der Nagahama Fischmarkt. Der Fischmarkt hat immer am zweiten Samstag im Monat für die Öffentlichkeit geöffnet, zu sehen sind kunstvolle Tunfisch-Filettier-Shows.
Weitere Infos, Preise und Buchungs auf ritzcarlton.com
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