Das frisch renovierte „Falkensteiner Genuss & Wohlfühlhotel Mühlviertel“ feierte im April Wiedereröffnung. Ein guter Anlass, diesem Adults-only-Resort einen Besuch abzustatten …
Grün und wildblumenduftig zeigt sich die Umgebung des „Falkensteiner Hotel Mühlviertel“. So weit man geht, radelt oder fährt – dasselbe Bild. Bunte Wiesen, über denen trällernde Feldlerchen stehen. Bewaldete Hügel, über denen Rotmilane kreisen. Sanfte Wellen bis zum dunstigen Horizont. Dazwischen fingert immer wieder mal ein Kirchturm am Himmel.
Oberösterreichs Norden, das Mühlviertel, ist angemessen weit ab vom Schuss und Touristenströmen. Bis Linz sind es dennoch nur 30 Minuten im Auto.
Das Dreiländereck zwischen Tschechien, Österreich und Bayern begnügt sich mit einer relativ unspektakulären Topografie. Die Mittelgebirgszüge manteln sich nur in Richtung Böhmerwald etwas auf. Den Gipfel markiert der Plöckenstein mit 1.379 Metern. Platz zwei besetzt der Hausberg von Bad Leonfelden, der 1.122 Meter hohe Sternstein. Über seinen Gipfel verläuft die europäische Wasserscheide zwischen Donau und Moldau.
Lage & Landschaft
Die Region entlang der historischen Salzstraße zwischen Donau und Moldau ist eine grenzüberschreitende Verlockung für Wanderer und Biker. Wer hier unterwegs ist, weiß es zu schätzen, nicht im Herdenmodus unterwegs zu sein.
Generell geht es im Mühlviertel bodenständig, unaffektiert und entspannt zu. Das merkt man nach kurzer Zeit. Und das gilt auch für das auf einem windbefächelten Bergrücken über Bad Leonfelden gelegene, markant gestaltete „Falkensteiner Hotel Mühlviertel“.
Dessen offizieller – etwas langer – Name „Falkensteiner Genuss & Wohlfühlhotel Mühlviertel“ hat nichts mit seiner Nachbarschaft zu tun. Von den ortsseitigen Südzimmern fällt der Blick auf die Fertigungshallen einer Wurstfabrik und auf die Kastner Lebzeltnerei, die um ihr würziges Outlet eine kleine Erlebniswelt gestrickt hat, die ganzjährig Freunde des Lebkuchen begeistern soll.
Zimmer & Suiten im „Falkensteiner Hotel Mühlviertel“
Die Palette der 117 komplett renovierten Zimmer reicht vom Standardzimmer bis zur SPA-Suite mit eigener Sauna. Schöne Holzböden, bequeme Betten und warme Farben geben in allen Kategorien den chilligen Ton an.
Verzweifeltes Tippen auf einem Digitalpanel, um eine am Ende noch laut surrende Klimaanlage doch nicht in den Griff zu bekommen, ist hier ausgeschlossen. Klimatisiert wird im „Falkensteiner Hotel Mühlviertel“ rein analog. Vorhang vor, um die Sonne draußenzuhalten. Und Balkontür auf, um die frische Land-Brise reinzulassen. Die Fenster lassen sich nicht öffnen.
Bar & Restaurant
Wird es in der kreativ und farbenfroh eingerichteten Bar abends zu voll, bietet sich bei gutem Wetter die große Sonnenterrasse an. Dort nippt man unter weit ausladenden Sonnenschirmen am Sundowner oder genießt ein kühles Freistädter Bier.
Im hellen und großzügig angelegten Restaurant hat morgens und abends jeder Gast seinen festen Tisch.
Das Fleisch, das dort vor den Augen der Hungrigen auf dem großen Grill landet, kommt aus der Region und ist butterzart. Das Salat- und Vorspeisenbüffet ist vielseitig und zeichnet sich dort schmeckbar hochwertige Zutaten aus.
Essen & Trinken
Heidi Perndorfer, die charmante Direktorin des „Falkensteiner Hotel Mühlviertel“, legt Wert darauf, möglichst viele Produkte aus der Region einzusetzen, wie sie im Gespräch betont.
Brot und Backwaren kommen vom Bäcker Ritter aus Bad Leonfelden. Milch, Joghurt und Käse sowie Butter liefern Stefan und Verena Enzenhofer, die wir auf ihrem Milchhof im Weinzierl besuchen, keine 1.400 Meter Luftlinie vom Falkensteiner-UFO. Lokal statt regional.
500.000 Liter Milch geben die 70 Kühe im Jahr, ein Fünftel vermarkten die Enzenhofers direkt, ein großer Teil geht ans Falkensteiner Hotel „ums Eck“. Die vier Käsesorten, die Autodidaktin Verena produziert, schmecken wunderbar. Der Joghurt ist, wie es sein muss, eher dünnflüssig, „weil wir ihn nicht durch Ladungen von Milchpulver aufpeppen“, so Stefan. Gepimpt wird nur mit Obst aus Österreich.
Spa & Pool des „Falkensteiner Hotel Mühlviertel“
17,75 Meter lang ist der Innenpool. Das genügt für sportliches frühmorgendliches Bahnenziehen. Später am Tag herrscht zu viel Kreuz- und Querverkehr. Dafür bieten Dampfbad, Kräutersauna und Finnische Sauna im Garten genügend Raum für ungestörtes Schwitzen.
Das lange, eiskalte Tauchbecken bringt den Kreislauf auf Touren. Davor lassen die Aufgüsse von Tibor nicht nur den Schweiß strömen, sondern sie aktivieren auch die Lachmuskeln seiner Fangemeinde. The show must go on!
Und das ganze Drumherum?
Wer gern aktiv ist, nimmt eine der vielen MTB-Runden unter die Räder, die teils weit ins Böhmische hineinreichen. Genussradler mieten sich im Falkensteiner Hotel Mühlviertel eines der E-Mountainbikes für eine kurze Runde über die Schwedenschanze aus dem Dreißigjährigen Krieg und hoch zum Sternstein. Bitte beachten: Nicht alle Waldwege sind für Fahrräder freigegeben.
Am besten plant man die Bike-Tour mit Stopp in der „Waldschenke“. Sie belohnt Biker mit sehr guter, regionaler Küche und tollem Weitblick. Convenience-Produkte wie sie der Hochreiter unten im Bad Leonfelden produziert, finden sich bei der Familie Thumfahrt nicht: „Beilagen, Kuchen, Mehlspeisen und die Blutwürste sind hausgemacht“.
Wer zu viel futtert, kann seine Pfunde übrigens bei einem Marathon ablaufen: Vom Gasthof sind es 42,2 Kilometer bis Linz, wenn man brav auf dem Sternstein-Trail bleibt.
Zum berühmten schmucken Moldau-Städtchen Cesky Krumlow sind es knapp 40 Kilometer. Mit dem E-Bike ein entspannter Tagesausflug. Bierliebhaber haben bis Budweis 80 Kilometer vor sich. Oder sie wählen die naheliegende Variante zur „Braucommune“ im benachbarten Freistadt. Im Kessel unter anderem: feines Bio-Zwickel, aromenreiches Rotschopf und das geradlinige, stärker gehopfte Ratsherren Premium
Wer lieber wandert, besucht den Leonfeldener Moorwald. Auf dem knapp sechs Kilometer langen, kindertauglichen Erlebnisweg passiert man ein Holzbecken mit kühlem Moorwasser (Bild oben), in dem man malträtierte Füße regeneriert und dank Huminsäuren das Immunsystem stärkt. Ein paar Minuten weiter wartet außerdem ein schön gelegenes Kneippbecken mitten im Wald.
Blaudruck und blaumachen
Keine fünfzehn Gehminuten sind es vom „Falkensteiner Hotel Mühlviertel“ bis zur Werkstatt des Blaudruck Wagner von Maria und Karl in der Kurhausstraße. Wir waren angetan von diesem tollen, traditionellen Färberhandwerk und seinen Produkten. „Unsere handbedruckten indigoblauen Stoffe bilden unter anderem die Basis für Trachten-Dirndl von Tostmann oder dem Heimatwerk Linz“, so Maria.
Karin Geishofer aus Bad Leonfelden schneidert daraus unter dem Motto „blaugemacht“ wunderschöne Kimonos.
Erst seit kurzem haben Maria und Karl Unterstützung durch ihren Sohn Felix. Die können sie brauchen, denn das Bedrucken und Färben der Leinstoffe mit den fast 300 traditionellen, bis zu 170 Jahre alten Modeln ist sehr zeitintensiv. Maria erzählt, dass manchmal Kundinnen mit Ballen von über 100 Jahre alten Leintuch kommen, das sie auf dem Dachboden der Oma gefunden haben.
Wer mehr über das Handwerk wissen will, das in Österreich von zwei Betrieben gepflegt wird, merkt sich eine der 14-tägigen Mittwochs-Führungen vor. Dabei erfährt man unter anderem, was es mit Redewendungen wie „Grün und blau schlagen“, „Blaues Wunder“ oder „blaumachen“ auf sich hat.
Test des Falkensteiner Kronplatz hier lesen. Zu unserem Review des Chalet-Dorfs Hygna im Tiroler Alpbachtal geht es hier entlang
INFO Falkensteiner Hotel Mühlviertel
Genaue Preise, SPA-Menüs sowie Infos zu allen Zimmerkategorien finden sich auf falkensteiner.com