Toronto tobt vor Leben und wartet mit einer berauschenden Vielseitigkeit. Von Ausgehen bis Ausschlafen – unsere Bucketlist mit den coolsten Erlebnissen zieht dich direkt ins Herz der Metropole.
Kanadas größte Stadt schimmert am Tag und funkelt in der Nacht: Torontos Glamour ist nicht nur während der Filmfestspiele allpräsent. Die kosmopolite Millionenstadt an der Ostküste glänzt mit ihrer spektakulären Skyline, einer vibrierenden Kunst- und Musik-Szene sowie der Nähe zur Natur. Am Ontariosee gelegen, ist eine Kajak-Tour ebenso möglich wie ein Streifzug durch die vielseitige Gourmet-Welt.
#1 CN Tower. Toronto von oben
Man kann ihn nicht übersehen: Der CN Tower dominiert mit seinen 553 Metern Höhe die Skyline der Metropole. Das höchste frei stehende Bauwerk in Nordamerika bietet nicht nur einen atemberaubenden Blick über die Stadt und ein sich drehendes Gourmet-Restaurant – sondern auch den wildesten Nervenkitzel Torontos.
Mutige können in der Höhe von 116 Stockwerken am Rand des CN Towers „spazieren gehen“, abgesichert durch Stahlseile, versteht sich. Ein Erlebnis, das einem zwar den Atem raubt, aber ganz sicher unvergesslich bleibt. Wer seine Nerven nicht ganz so strapazieren möchte und trotzdem einen Adrenalin-Kick sucht: Der Glasboden in 340 Metern bringt auch schon bei vielen Schnappatmung hervor.
#2 St. Lawrence Market. Alles lecker
Foodies aufgepasst! Der St. Lawrence Market ist Torontos kulinarischer Hotspot. Die Einheimischen kaufen hier ihre Wochenrationen an Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch und Käse ein, die Touristen kommen vorwiegend zum Staunen, Snacken und wegen der lebhaften Atmosphäre. Das massive Backsteingebäude aus der Jahrhundertwende mit einer gusseisernen Decke, die dem Londoner Bahnhof St. Pancras nachempfunden ist, hat sich sein charmantes Old-School-Flair bewahrt.
Torontos Gourmet-Markt. Viel Hunger mitbringen!
Das heutige Hauptgebäude wurde 1902 errichtet, aber ein Teil des alten Rathauses aus dem Jahr 1845 wurde in das Gebäude integriert. Im Untergeschoss des Marktes kann man sogar einen Teil des ursprünglichen Gefängnisses sehen. Aber genug mit der Geschichtsstunde und zurück zum eigentlichen Grund, den St. Lawrence Market zu besuchen: das Essen!
Es lohnt sich, mit leerem Magen und viel Hunger aufzuschlagen. Mehr als zwei der Food-Stände schafft man dank der großen Portionen zwar meist nicht, aber zumindest weiß man, wie das von den Locals angepriesene „Peameal Bacon Sandwich“ schmeckt (extrem lecker) und kann garantiert noch eine Butter Tart als Nachtisch hinterher schieben (sehr süß und sehr lecker).
#3: Toronto Islands. Strand und Ausblicke pur
Ab auf die Insel – die liegt vor Toronto im Ontariosee. Genauer gesagt sind es gleich mehrere, die als „Toronto Islands“ zusammengefasst werden. Die 820 Hektar große autofreie Oase ist vom Jack Layton Ferry Terminal einfach mit der Fähre erreichbar. An heißen Sommertagen schleppen die Torontonians ihre gesamte Strandausrüstung auf die Insel, dort warten nämlich mehrere Sandstrände.
Postkarten-Blick auf Toronto
Wer lieber Wandern geht – kein Problem. Kajak ausleihen? Check! Stand-up-Paddelbords? Ja, auch die gibt es. Ebenso wie Fahrradausleih, einen Vergnügungspark für Kinder, einen Leuchtturm, Restaurants und zahlreiche BBQ-Grille mit Blick auf die Stadt. An der Nordseite dann am besten mit Grillwurst und Bierchen den Sonnenuntergang abwarten: Sobald es dunkel ist, breitet sich hier der schönste Postkarten-Blick auf Torontos funkelnde Skyline aus.
#4 Distillery District. Torontos historisches Viertel
Das historische Viertel war einst das Zentrum der kanadischen Whiskyindustrie. Heute ist es eine verkehrsberuhigte Nachbarschaft, die sich ein bisschen wie ein Filmset anfühlt: Man schlendert über Kopfsteinpflasterwege an roten Backsteingebäuden mit seinen niedlichen Läden vorbei und vergisst in wenigen Minuten, dass drum herum eine Millionenstadt tobt.
Kleine Geschäfte wie das Wildly Delicious, mit einer Auswahl von leckeren Sandwiches über heimeligen Schnickschnack bis zu kanadischen Geschenken, oder Bergo Designs reihen sich an Cafés (die Barista-Kreationen bei Balthazar oder Arvo probieren) und Restaurants. Im Sommer ist die Terrasse des El Catrin der Hotspot, bei kälteren Temperaturen werden Lagerfeuer und Heizstrahler angefeuert – wir empfehlen dann aber einen Tisch drinnen, schon allein wegen der beeindruckenden Wandbemalung.
Torontos Distillery: zu jeder Jahreszeit schön
Wer im Winter in Toronto ist: Hallelujah! Die ganze Nachbarschaft wird dann zu einem einzigen riesigen Weihnachtsmarkt mit kleinen Hütten, Lagerfeuern und einem überdimensionalen Weihnachtsbaum. Glühwein gibt es auch, der in der Distillery als „Mulled Wine“ oder „Hot Sangria“ angepriesen wird.
#5 ROM & AGO. Kunst galore in Toronto
Die beiden größten Museen Torontos – die Art Gallery of Ontario (AGO) und das Royal Ontario Museum (ROM) – sind von innen wie außen spektakulär. So wurde das AGO 2008 vom renommierten Architekten Frank Gehry renoviert und ist sein erstes Werk in seiner Heimatstadt. Er verwandelte das ursprüngliche Gebäude aus dem Jahr 1918 in eine wogende Glasfassade, die an ein Kristallschiff erinnert. Und Gehrys elegant geschwungene Wendeltreppe im Inneren ist ein markantes architektonisches Highlight.
Kunst in architektonischen Kunstwerken
Mit mehr als 90.000 Objekten deckt das AGO die letzten 2000 Jahre ab, mit einem Schwerpunkt auf Sammlungen kanadischer und indigener Kunst, aber auch europäischer Meister wie Rembrandt, Auguste Rodin und Pablo Picasso.
Die Fülle im ROM geht noch einen Schritt weiter: Seit 1914 beherbergt das Museum rund 13 Millionen Werke in über 40 Räumen von chinesischen Skulpturen und japanischen Samurai-Schwertern bis hin zu griechischen Antiquitäten und Werken der kanadischen Ureinwohner. Am beeindruckendsten sind die Fossiliensammlungen und Galerien mit Dinosaurier-Skeletten.
Wunderwerk von Daniel Libeskind
Auch hier wurde 2007 spektakulär erweitert: Der preisgekrönte „Michael Lee-Chin Crystal“ des Architekten Daniel Libeskind ist ein geometrisches Wunderwerk aus fünf ineinandergreifenden Prismen, die durch eine Brücke mit dem ursprünglichen ROM-Gebäude verbunden sind.
#6 Shangri-La. Tea Time und Cocktails
Heute Abend ist Country angesagt, morgen lässige Lounge-Klavierklänge: Beim Besuch der schicken Lobby Bar im Shangri-La wird man jeden Tag von einer herrlich entspannenden Soundkulisse umhüllt. Die kommen meist vom Fazioli-Klavier, in dessen Deckel Texte der in Kanada geborenen Singer-Songwriterin Joni Mitchell eingraviert sind.
Umgeben von großformatigen chinesischen Kalligrafie-Gemälden und einem riesigen Kamin taucht man geradezu in die bequemen Ledersitze ein und möchte so schnell nicht mehr aufstehen. Warum auch? Die Cocktails sind perfekt gemixt und rotieren je nach Saison. Der „Queen Bee“ mit Salbei, Erdbeere und Zitrone ist so delikat wie der elegante „Lavender Dream“.
Langweilig wird es garantiert nie: Im Hotspot von Torontos Ausgehszene lässt sich wunderbar „People Watching“ betreiben: von Stars über Locals und Geschäftsleuten ist alles dabei. Tipp: Unter der Woche einfach vorbei schauen, Freitagabend und am Wochenende besser vorab reservieren.
Hauseigener Honig von der B-Wall
Vor allem der Afternoon Tea ist ein Highlight. Die Kreationen von Küchenchef John Ross sind optisch wie aus dem Bilderbuch, schmecken traumhaft und ranken sich um ein saisonales Thema – Honig spielt dabei fast immer eine Rolle. Im kunstvoll zu einer Biene geformten „Bee“-Cake steckt beispielsweise der hauseigene Honig, produziert von Bienen, die in der B-Wall auf der Gartenterrasse im dritten Stock leben.
Durch die innovative Zusammenarbeit mit Alvéole, einer in Montreal ansässigen Organisation, die die Wartung von Bienenstöcken sowie die Honiggewinnung fördert, unterstützt das Hotel so das lokale Ökosystem und nutzt etwa 20 Kilogramm nachhaltigen Honigertrag von fast 50.000 Bienen pro Jahr.
#7 Kensington Market. Schrill und schräg
Kensington Market ist eigentlich kein Markt, sondern eine herrlich schräge, bunte Nachbarschaft, die mit viel Bohemian-Style bezirzt. In einer für seine Vielseitigkeit bekannten Stadt, ist es DER Ort, an dem man die Multikulturalität Torontos auf engem Raum am deutlichsten erleben kann. Von äthiopisch über vietnamesisch und mexikanisch bis hin zu jamaikanisch und koreanisch…. irgendwo versteckt sich ein entsprechendes Restaurant, ein Lebensmittelladen oder ein kleines Lokal.
Zudem gibt es eine Fülle an Vintage-Läden, unabhängige Boutiquen und Künstlerateliers, die in viktorianischen Häusern versteckt sind. Tipp: Wenn es der Reiseplan erlaubt, lieber unter Woche nach Kensington gehen – am Wochenende ist das Viertel meist knallvoll.
#8 Der ernstere Gegenpol. Financial District
Hier schlägt das geschäftige Herz der Metropole: Das Financial District erinnert mit seinen aufragenden Hochhäusern und dem Business-Flair auf den breiten Gehwegen stark an New York – und hält regelmäßig seine Glasfassaden dafür hin. Serien wie „Suits“ wurden hier gedreht und man läuft immer mal wieder an einem Filmset vorbei, die Produktionskosten sind in Kanada günstiger.
Toronto ist unterirdisch gut vernetzt
Aber auch ohne Filmsets ist das Gewusel hier dicht, vor allem zwischen 9 und 17 Uhr. Danach strömt die Business-Crowd zur Happy Hour in eine der vielen Bars. Und nicht nur auf den Straßen ist viel los, sondern auch unterirdisch. Der PATH, das größte unterirdische Einkaufszentrum der Welt, ist ein verwinkelter Fußgängertunnel unter Dutzenden von Gebäuden, der sechs Hotels, fünf U-Bahn-Stationen und mehrere Stadien mit endlosen Boutiquen und Restaurants verbindet. Wer gezielt shoppen möchte: Das riesige Eaton Centre wartet mit einer Fülle an Geschäften.
#9 Graffiti Alley. Bunt und kreativ
In den Seitenstraßen südlich von Queen Street West geht es bunt zu – hier reihen sich die Murals aneinander. Ein Spaziergang (am besten östlich von Spadina Avenue losgehen) allein bringt super Fotos, wer mehr über Graffiti und Straßenkunst erfahren möchte, sollte bei den Rundgängen der Tour Guys mitgehen. In kleinen Gruppen sieht man die Highlights und erfährt etwas über die Geschichte und die aktuelle Graffiti-Szene Torontos.
#10 Casa Loma. Torontos Schlösschen
Toronto ist mehr für seine Hochhäuser als für Schlösser bekannt – aber selbst das kann man in der Metropole finden. Das Casa Loma ist ein imposantes 98-Zimmer-Werk, das 1914 von Sir Henry Mill Pellatt erbaut wurde und schwelgt in einer tragischen Historie: Denn kurz nach der Fertigstellung seines geliebten Hauses ging der kanadische Geschäftsmann in Konkurs.
Casa Loma: Blick auf Toronto
Heute ist das Casa Loma ein Museum, umgeben von einem wunderschönen Park mit Blick auf die Stadt. Das elegante, ungewöhnliche Schloss ist zudem ein beliebter Drehort wie für „X-Men“. Am besten eine selbstgeführte Tour machen und dabei vor allem die Türme, kleineren Räume und geheimen Tunnel erkunden. Tipp: Die Filmpräsentation im Untergeschoss gibt einen spannenden Einblick in Pellatts Leben und das Casa Loma.
Fotos: © Destination Toronto, © Destination Ontario, © Shangri-La
Lust auf noch mehr Kanada? Die Provinz Saskatchewan ist ein Geheimtipp und auch Edmonton hat so einiges zu bieten – nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter!
Toronto
INFO TORONTO
Anreise
Air Canada fliegt täglich von Frankfurt nach Toronto. Auch Condor fliegt mehrmals die Woche direkt von München und Frankfurt.
Schöner Schlafen
Shangri-La
Die 202 Zimmer sind über 15 Etagen verteilet und mit durchschnittlich über 500 Quadratmetern riesig. Die Einrichtung ist modern und elegant: erdige Farben Bambusteppiche, Mahagoni und luxuriöse Stoffe treffen auf viel natürliches Licht. Flügeltüren mit asiatischen Motiven führen zu Marmorbädern mit begehbaren Regenduschen und Whirlpools. shangri-la.com