Armenien begeistert mit jahrhundertealten Klöstern, historischen Stätten und einer großartigen, unberührten Natur. Outdoorfans kommen da voll zum Zug – und hier die besten zehn Tipps für einen belebenden Adrenalin- und Endorphinschub
Klein, aber fein – und voller Überraschungen! So lässt sich Armenien gut beschreiben. Etwa so groß wie Belgien, ist das Land am Kaukasus zwar ein recht überschaubares Land, aber eines mit zahlreichen Highlights. Insbesondere Outdoor- und Naturliebhaber kommen hier zum Zug, seien es Wanderer, Kletterer, Wassersportler und alle anderen, die sich an den abwechslungsreichen Landschaften erfreuen.
Gut zu wissen: Fast die Hälfte der Landesfläche ist gebirgig. Da locken Dutzende erhabene Gipfel, dramatische Schluchten und geheimnisvolle Bergseen darauf, entdeckt zu werden. Als sanftes Kontrastprogramm warten schließlich Wälder, Wiesen, Weiten – und heiße Quellen zum Entspannen. Da ist garantiert für jeden Geschmack etwas dabei!
Hier kommen zehn ganz besondere Landschafts- und Outdoor-Empfehlungen in Armenien!
# 1 Aragaz: Viertausender mit Anziehungskraft
Mit einer Höhe von 4.090 Metern ist der Aragaz Armeniens höchster Berg. Der erloschene Vulkan hat nicht nur einen, sondern gleich vier markante Gipfeln, die sich um einen mystisch schimmernden Krater gruppieren. Ein schönes Wanderziel, doch auch der Weg hinauf bietet reihenweise Fotomotive. Wobei man wählen kann: Soll es lieber der sanfte, grasbewachsene Pfad sein oder der steile, felsige Anstieg?
Jeder Gipfel bietet nämliche unterschiedliche Schwierigkeitslevel. Insbesondere der südliche Gipfel eignet sich für Anfänger, während der nördliche Gipfel nur etwas für erfahrene Kletterer ist. Auch geführte Touren, die den Blick für kulturelle Besonderheiten schärfen, sind möglich.
# 2 Gnishik-Schlucht: Wandern oder Klettern? Und!
Von Yerevan aus erstreckt sich die Gnishik-Schlucht über rund 120 Kilometer und beeindruckt dabei mit tollen vulkanischen Felsformationen, Höhlen und unvergesslichen Farbspielen auf ihren Klippen. Aufgrund seiner Biodiversität und seiner Beschaffenheit ist das Naturschutzgebiet prädestiniert für Wander-und Klettertouren – und das für jedes Schwierigkeitslevel. Ein beliebtes Wanderziel stellt das im 13. Jahrhundert erbaute Noravank-Kloster dar, das malerisch in einem Tal liegt und aufgrund der umgebenden Felsen oft als „Rotes Kloster“ bezeichnet wird.
# 3 Sewansee: Das Saphirblau Armeniens
Inmitten der armenischen Bergketten liegt der Sewansee auf einer Höhe von 1.900 Metern. Mit einer Fläche von rund 1.270 Quadratkilometern, was mehr als der doppelten Fläche des Bodensees entspricht, zählt er zu den größten Hochgebirgs-Süßwasserseen der Welt. Groß ist auch die Palette an Aktivitäten, die Outdoorfans hier ausüben können. Sie reicht vom Segeln über Kajakfahren und Jetskifahren bis zum Paragliden über dem See.
Selbst unter Wasser lässt sich einiges erleben, dann mit Taucherflasche! Der Sewansee ist einer der höchstgelegenen Tauchspots der Welt. Wer Lust hat, das auszuprobieren, muss aber nicht gleich seine eigene Ausrüstung mitbringen. Man kann sie sich auch ausleihen. Gut zu wissen: Regionale Veranstalter unterstützen bei der Suche nach der passenden Aktivität oder einem Anbieter, auch bei ausgefalleneren Wünschen wie etwa dem Gleitschirmfliegen über dem Sewansee.
# 4 Wings of Tatev: Die längste Seilbahn der Welt
Auf einem großen Plateau am Klippenrand hoch über dem Fluss Vorotan thront Kloster Tatev, eine der schönsten spirituellen Stätten Armeniens. Um den anmutigen Kirchenkomplex zu besichtigen, steigen Besucher im Dorf Halidzor in die Seilbahn „Wings of Tatev“. Und allein diese 5,7 Kilometer lange Fahrt ist etwas Besonderes.
Die Seilbahn, 2024 erneut mit dem „World Travel Award” in der Kategorie „Seilbahnen“ ausgezeichnet, trägt den Guinness-World-Records-Titel als längste Nonstop-Pendelbahn der Welt. Doch das ist noch nicht einmal das Außergewöhnlichste an diesem Bauwerk. Die Seilbahn schwebt über der tiefen Schlucht des Worotan-Flusses und ermöglicht so unvergessliche Aussichten auf die Landschaft. Kurz vor dem Fahrtende fällt der Blick schließlich auf das Kloster – welch Finale!
# 5 Debed Canyon: Drama, Baby!
Der armenische Fluss Debed hat seinen Ursprung in der Mündung der Flüsse Pambak und Dzoraget. Ein echter Hingucker, denn der hier von den Wasserläufen über die Jahrtausende geschaffene Canyon sieht wie ein dramatischer Riss in der Landschaft aus. Und das auf einer Länge von 176 Kilometern! Das erfreut nicht nur Wildwasserfans beim Rafting, sondern auch Wanderer. Schließlich ist die Lori-Region mit ihrer eindrucksvollen Landschaft und altertümlichen Schätzen ein einzigartiges Gebiet zum Hiken.
Besonders schöne Blicke auf die Schlucht ergeben sich von den oberhalb gelegenen Dörfern Dsegh, Haghpat und Sanahin. Tipp: Die spektakulärsten Aussichten bieten sich kurz vor Sonnenuntergang!
# 6 Ararat: Zum Greifen nah – vom Kloster Khor Virap aus
Khor Virap, ein ikonisches armenisches Kloster, ist bekannt für seine historische Bedeutung und seine spektakulären Aussichten. Hier war eine große Persönlichkeit der armenischen Geschichte eingesperrt: St. Gregor der Erleuchtete. Zur Erklärung: Der Gelehrte inspirierte den heidnischen König Trdat III dazu, das Christentum als Armeniens offizielle Staatsreligion zu erklären, womit es das erste Land war, das dies tat. Pilger und Besucher sind insbesondere von dem fesselnden Blick auf die schneebedeckte über 5.000 Meter hohe Spitze des Ararat fasziniert.
# 7 Amberd-Festung: Noch näher dran am Ararat
Die an den Hängen des Berges Ararat auf über 2.000 Meter Höhe gelegene Amberd-Festung entführt Besucher ins Mittelalter. Nicht nur die eindrucksvollen Mauerreste begeistern, sondern auch die Wahnsinns-Aussicht auf das Ararat-Tal und die umliegenden Gipfel. Besonders schön ist es im späten Frühling, wenn rote Mohnblumen und verschiedene Wildblumen die Hänge schmücken. Da macht das Wandern besonders Spaß!
Tipp: Die praktische App „Hike Armenia“ ist eine großartige Hilfe bei der Planung und Durchführung. Mit ihr lassen sich markierte Wanderwege nach Region, Länge, Schwierigkeitsgrad und weiteren Parametern filtern. Einige der besten Trails des Landes finden sich noch einmal geballt: hier!
# 8 Vardenyats-Pass: Zurück ins Zeitalter der Seidenstraße
Der Vardenyats- oder Selim-Pass, der die Regionen Gegharkuni und Vayots Dzor miteinander verbindet, bietet atemberaubende Ausblicke auf das Yeghegis-Tal. Kurz: eine tolle Strecke für einen Roadtrip! Der führt erst am südlichen Ufers des Sewansees bis zur Stadt Martuni führt und von dort weiter Richtung Süden nach Yeheghnadzor. Höhepunkt im wahrsten Sinne ist dann der 2.400 Meter hohe Gebirgspass. Klar, zum einen wegen der erhabenen Sicht. Zum anderen aber auch aufgrund Orbelians Karawanserei. Sie ist eine von Armeniens berühmtesten Rastplätzen für Händler und Kaufleute aus den Zeiten der berühmten Seidenstraße. Picknick mit Flashback!
# 9 Smbataberd: Wo die Natur- zur Kulturwanderung wird
Smbataberd, was soviel bedeutet wie „die Burg des Smbat“ bedeutet, ist eine der beeindruckendsten mittelalterlichen Ruinen des Landes. Die Überreste der ehemaligen Festung liegen majestätisch zwischen den Dörfern Artabuynk und Yeghegis in der felsigen Region Vayots Dzor. Erreichbar sind sie über einen moderaten, malerischen Wanderweg.
So schön der Weg dorthin und die Landschaft auch sind, die inneren Werte haben es ebenfalls in sich: Teilweise finden sich noch dicke Steinwände, Bögen und Reste alter Türme. Sie alle entführen einen in die Zeit, als hier die Seidenstraße durch die Region führte und für regen Handelsverkehr sorgte. Das nahegelegene Tsakhats Kar ermöglicht noch weitere Zeitreisen, der Klosterkomplex geht bis ins 10./11. Jahrhundert zurück.
# 10 Jermuk: Hoher Wasserfall, heiße Quellen
Und nach all den Abenteuern? Auf zum Kurort Jermuk, der 170 Kilometer von der Hauptstadt Jerewan entfernt in der Provinz Vayots Dzor zum Regenerieren einlädt. Das Städtchen ist bekannt für seine heilenden, gesundheitsfördernden Mineralquellen und bereits seit der Sowjetzeit eine beliebte Destination für Wellness-, Kur- und Spa-Behandlungen. Diverse Sorten Mineralwasser können in Jermuk degustiert und mit etwas Übung herausgeschmeckt werden. Auch über seine Stadtgrenzen hinaus bleibt Jermuk seinem Wassermotto treu: Im nahen Wald lässt es sich in heißen Quellen bestens entspannen oder der zweitgrößte Wasserfall Armeniens bestaunen. Der Jermuk-Wasserfall ist auch als „Meerjungfrauenhaar“ bekannt.
Allgemeines über Armenien
Das kleine Land im Kaukasus beeindruckt nicht nur mit atemberaubenden Landschaften, sondern auch mit jahrtausendealter Kultur und herzlicher Gastfreundschaft. Hier hinterlässt „altes Wissen“ zeitlose Spuren inmitten einer Landschaft, die etwa zur Hälfte aus majestätischen Bergen besteht.
Als erstes Land der Welt gründete Armenien einen christlichen Staat, dessen Ausläufer sich heute noch in uralten Klöstern und Tempeln finden. Einige davon, wie die Kathedrale von Etschmiadsin unweit der Hauptstadt Jerewan, wurden von der UNESCO mit dem Welterbetitel geadelt. Eine andere Auszeichnung spendierte – und hier sollten Outdoor-Abenteuer wieder hellhörig werden – die Backpacker-Bibel „Lonely Planet“. Sie empfiehlt Armenien als eine der Top-Reiseländer für 2025.
Armenien blickt außerdem auf eine rund 6.100 Jahre alte Weintradition zurück und beherbergt mit der Areni-1 Cave das älteste bis dato bekannte Weingut der Welt. Dafür und für viele weitere Abenteuer und Entdeckungen bildet die Hauptstadt Jerewan den Ausgangspunkt. Aufgrund ihrer charakteristischen Architektur aus rosafarbenem Tuffstein wird das pulsierende Herz des Landes liebevoll auch als die „rosa Stadt“ bezeichnet.
Gut zu wissen: Numbeo, die weltgrößte Datensammlung für Städte und Länder, kommt in ihrem aktuellen Bericht zum Kriminalitäts- und Sicherheitsindex aller Länder zu einem interessanten Ergebnis. In dieser Analyse von 146 Ländern sicherte sich Armenien für 2025 nämlich den achten Platz, während die Hauptstadt Jerewan den respektablen 21. Platz unter 380 Städten belegte. Eben auch aufgrund seiner niedrigen Kriminalitätsrate ist Armenien das ideale Reiseziel für Alleinreisende, Familien – und Abenteurer.
Weitere Highlights in Armenien auf einen Blick
Keine Frage, Armenien ist bildschön. Damit auch die Bilder auf der Reise schön werden, helfen ein paar Tricks beim Fotografieren.
Fotos: © Armenia.travel
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